Gartenwissen

Gefährliche Giftpflanzen im Garten

Giftnotruf (bundeseinheitlich): regionale Vorwahl + 1 92 40
(also zum Beispiel Berlin: 030/1 92 40 – ärztliche Vergiftungsberatung rund um die Uhr) oder rufen Sie in Notfällen den örtlichen Notdienst (Telefonnummer 116 117) an. In lebensbedrohlichen Fällen sollte sofort der Notdienst unter der Telefonnummer 112 angerufen werden.

Die heimliche Gefahr für Kind und Tier

Die behaglich warmen Sonnenstrahlen locken nicht nur Kinder sondern auch Tiere in den Garten. Während die Erwachsenen die erholsame Ruhe genießen tobt sich der Nachwuchs beschwingt von kindlicher Kreativität getrieben nach Lust und Laune im abenteuerlichen Garten aus. Kinder erforschen den Garten mit allen Sinnen so laden farbenprächtige Blüten nicht nur zum Bestaunen ein.

Hauptsächlich hübsche Pflanzen haben etwas Magisches an sich und üben somit eine besondere Anziehungskraft auf die kleinen Gartenfreunde aus. Doch hinter der vermeintlich anmutenden Blume lauert die versteckte Gefahr. Eltern sollten auf Ihre kleinen Naturforscher gut aufpassen und stets an die Sicherheit ihrer Kinder denken um Vergiftungsgefahren zu vermeiden.

Giftpflanzen: auch Tiere sind gefährdet!

Lupinen @ Gartenzeitung.com
Häufig nicht bekannt: Die wunderschöne Lupine gehört ebenso zu den Giftpflanzen.

Giftpflanzen bilden auch für Tiere eine immense Gefahrenquelle. Jungtiere sind ebenso verspielt und abenteuerlustig veranlagt wie das eigene Kind. Bei jungen Hunden und niedlichen Katzen kennt die Neugierde kaum Grenzen da Unmengen an interessanten Geruchsinformationen im Garten herumwimmeln.

Der Blütenzauber ist daher nicht nur für Kinder interessant auch Ihre süßen vierbeinigen Lieblinge nagen mit wahrer Begeisterung die ein oder andere Blüte an.

 ➡ Giftpflanzen gehören nicht in einen kind – und tiergerechten Garten!

Daher ist es im Vorfeld wichtig genaue Informationen über Giftpflanzen einzuholen damit bei der Pflanzenbeschaffung keine unerwünschten Gefahrenquellen mit in den Garten einziehen.

Populäre aber extrem giftige Zierden im Porträt

Der betörende Eisenhut

Der einnehmende Eisenhut ist eine ansprechende Pflanze dessen auffällige Schönheit dank prachtvoller Blütenintensität wahrlich betören kann. Als Zierpflanze hinterlässt der Eisenhut einen durchaus bleibenden Eindruck doch sein enormer Giftgehalt macht Ihn zu einer der giftigsten Pflanzen Europas. Wenn Kinder und Tiere im Garten verkehren sollte man wegen gefährlicher Vergiftungsgefahr auf den Eisenhut gänzlich verzichten.

Der Goldregen ein strahlender Blickfang

Der Goldregen ist eine ausladend wachsende Pflanze, der in Parkanlagen schnell zum stattlichen Anziehungspunkt wird. Im Jahr 2012 wurde der Pflanze durch die Wahl zur Giftpflanze des Jahres eine besondere Ehre zu teil. Mit der Ernennung soll vor allem die Gifthaltigkeit der Pflanze den Gartenfreuden näher ins Bewusstsein gerückt werden. Der Goldregen enthält sehr viele schädigende Giftstoffe und ist deswegen für einen Kind – und Tiergerechten Garten eine ungeeignete Wahl.

Der imposante Fingerhut

Der Fingerhut kann so manchen Gartenfreund mit seinen ästhetischen Merkmalen um den Finger wickeln. Die glockenähnlichen Blüten, die einem Fingerhut gleichen, sind sein Namensgeber und zugleich auffälligstes Erkennungsmerkmal. Er kann eine beträchtliche Wuchshöhe von bis zu 2 m erreichen und verschönerte bereits im 17. Jahrhundert die städtischen Parkanlagen. Dennoch handelt es sich hier um eine hochgiftige Pflanze, die in einem Kind-und tiergerechten Garten keinesfalls angepflanzt werden sollte.

Eine Auswahl von Pflanzen, die nicht in einen Garten mit Kindern und Tieren gehören:

  • Blauregen (Wisteria sinensis)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Engelstrompete (Brugmansia)
  • Gartenbohne
  • Osterglocke (Narcissus pseudonarcissus)
  • Oleander
  • Lebensbaum (Thuja occidentalis)
  • Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Gefleckter Schierling (Conium maculatum)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Rhododendron (Rhododendron spp.)
  • Korallenbäumchen (Solanum pseudocapsicum)
  • Lupine Gelbe und Blaue (Lupinus polyphyllos)
  • Bärenklau (Heracleum spp.)
  • Rizinus (Ricinus communis)
  • Sadebaum (Juniperus sabina)
  • Seidelbast

Hauspflanzen:

  • Azaleen-Arten
  • Dieffenbachia
  • Efeutute
  • Fensterblatt
  • Korallenstrauch
  • Philodendron

Wichtige Tipps bei Unfällen mit giftigen Pflanzen

  • Für gesunde Vorabmaßnahmen wählen Sie den Giftnotruf und holen ärztlichen Rat ein.
  • Den Mund des Kindes sorgsam von den giftigen Pflanzenresten befreien.
  • Hygiene ist wichtig, reinigen Sie den Mund ihres Kindes gründlich.
Giftnotruf (bundeseinheitlich): regionale Vorwahl + 1 92 40
(also zum Beispiel Berlin: 030/1 92 40 – ärztliche Vergiftungsberatung rund um die Uhr) oder rufen Sie in Notfällen den örtlichen Notdienst (Telefonnummer 116 117) an. In lebensbedrohlichen Fällen sollte sofort der Notdienst unter der Telefonnummer 112 angerufen werden.
  • Die giften Pflanzenteile für weitere Untersuchungen gut aufheben
  • Halten Sie Ihr Kind ruhig und kontrollieren Sie die Atmungsfunktion
  • Informieren Sie umgehend den Notarzt oder befördern Sie Ihr Kind in das nächstgelegene Krankenhaus.

VORSICHT – Die Verabreichung von Milch darf NICHT als Gegenmaßnahme angewendet werden. Die Zufuhr von Milch treibt die Giftaufnahme durch den Darm voran.

Hinweis: Diese Tipps können NICHT als Ersatz für einen ERSTE HILFE KURS für lebensrettenden Sofortmaßnahmen am Unfallort verwendet werden. In einer speziellen Situation können diese Informationen keine ärztliche Hilfe ersetzen, daher informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder greifen Sie auf notärztliche Hilfe zurück.

Schützen Sie Ihre Tiere vor Giftpflanzen

Katze im Garten
Auch Katzen können versehentlich an Giftpflanzen fressen und sich lebensbedrohliche Vergiftungen zuziehen.

Sobald bei einem Tier Symptome einer Vergiftung auftreten, zögern Sie nicht umgehend den Tierarzt zu konsultieren. Wählen Sie Ihre Pflanzen nicht nach der geschmacklichen Ästhetik aus sondern danach ob Sie sich für einen tiergerechten Garten eignen.

Das Gleiche gilt bei der Auswahl von Zimmerpflanzen mit denen Sie Ihr eigenes Apartment ausstatten. Lehren Sie Ihren vierbeinigen Liebling von klein auf vermeintliche Pflanzenteile oder andere Materialien, die er auf dem Boden ausfindig macht, sofort fallen zu lassen.

Vermeidung von Vergiftungsunfällen

Für Eltern mit Kindern und Haustieren ist es wichtig punktuelle Informationen über Giftpflanzen zu erhalten deren oberstes Gebot die Vermeidung gefährlicher Vergiftungserscheinungen obliegt. Das Zentrum für Kinderheilkunde, Informationszentrale gegen Vergiftungen, bietet fachgerechte Unterweisungen durch speziell ausgebildete Fachärzte. Der Gefahrenherd kann durch genaue Kenntnis über Erscheinungsbild und möglichen Gefahrenfolgen der Pflanzen eingegrenzt oder auch ganz ausgeschlossen werden.

Insbesondere gehören Kinder und Jungtiere zur größten Gefahrenklasse, weil Sie vom Spieltrieb sowie ausgeprägter Neugierde angetrieben alles erkunden und vor allem berühren und erschmecken möchten, was der Garten an spannenden Entdeckungen bereithält.

Daher ist es sinnvoll Kindern den Umgang mit Giftpflanzen zu erklären und Sie im Hinblick auf Erkennungsmerkmale und möglichen Gefahrenfolgen der Pflanzen möglichst früh zu schulen.

Wer sicher gehen und Vergiftungen vermeiden möchte, sollte giftige Gartenpflanzen möglichst vermeiden und bei der Bepflanzung des Gartens auf “kindertaugliche” Gewächse achten.

Bildquelle: Arcady, Giftpflanzen @ shutterstock.com

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