Apfel und Birnen als Dörrobst
Das Konservieren von Nahrungsmitteln wie Getreide, Fleisch und Fisch, um in Zeiten des Überflusses für Mangelzeiten vorzusorgen, verstanden schon unsere Vorfahren. Bereits in der Antike wurden z.B. Feigen zerstampft, zu Broten geformt und in der Sonne ausgedörrt.
Auch unsere Großmütter nutzten die Wärme der Sonne oder eines Ofens um ihr selbst angebautes Obst und Gemüse mit wenig Aufwand zu trocknen und zu Dörrobst zu verarbeiten.
Heute setzt man das Trocknen, also den Entzug von Feuchtigkeit, vorwiegend zum Haltbarmachen von verschiedenen Obst- und Gemüsearten sowie von Pilzen und Kräutern ein.
Wer auf Schwefelzusatz verzichten möchte, trocknet besser selbst!
Da im Handel erhältliche Früchte oftmals mit Schwefel haltbar gemacht werden, finden sich immer mehr Liebhaber die im Hinblick auf eine gesunde Ernährung, getrocknete heimische Früchte mit einem einfachen Vorgang, der nur etwas Zeit und Geduld erfordert, wieder selbst herstellen.
Bestimmte Voraussetzungen sollten erfüllt sein, bevor Sie mit der Arbeit beginnen können. Benötigt werden saubere tadellose Früchte, welche in Scheiben oder Stücke zerteilt werden. Diese sollten auf Tüchern oder Trockenrahmen ausgebreitet oder auf Holzstäbchen und Gittern im Backofen getrocknet werden.
Trocken von Dörrobst im Backofen
Apfelringe als Dörrobst
- Äpfel waschen, abtrocknen und schälen. Danach das Kerngehäuse ausstechen und die Äpfel in Ringe schneiden.
Damit die Apfelscheiben nicht braun werden, vor dem Trockengang auf 1 l Wasser 1 TL Salz geben, zum Kochen bringen und die Ringe kurz hineinlegen, danach die Früchte sorgfältig trockentupfen. - Bambusstäbe eignen sich am besten für das Trocknen. Die Stäbe auf die Breite des Backofens schneiden, dann die Apfelringe aufreihen. Backofen einschalten.
- Die Temperatur des Backofens sollte von anfangs 40°C auf 60-70°C erhöht und gegen Ende des Trockenvorgangs wieder abgesenkt werden.
- Umluftherd: 6 Stunden bei 70 Grad
Ober- und Unterhitze: 12 Stunden bei 50-70 Grad. - Stäbe in den Backofen hängen und die Ofentür einen kleinen Spalt geöffnet halten, damit die Feuchtigkeit abziehen kann.
Aprikosen, Pfirsiche und Pflaumen als Dörrobst
Bei diesen Obstarten sollten nur große Früchte verwendet werden, da Steinobst während des Dörrens schrumpft.
Obst waschen, Pflaumen entkernen. Aprikosen und Pfirsiche halbieren und Steine entfernen. Backofengitter mit Handtüchern bedecken und das Obst auflegen. Schnittfläche nach oben.
Aprikosen und Pfirsiche benötigen bis zu 38 Stunden zum trocknen.
Birnenviertel oder Birnenringe als Dörrobst
Am besten eignen sich Williamsbirnen, die wie Apfelringe im Backofen zu trocknen sind.
- Birnen waschen, geschält oder ungeschält in Scheiben oder vierteln, vom Kerngehäuse befreien.
1 EL Essig auf je 1 l Wasser geben, zum Kochen bringen und die Birnenstücke kurz hineinlegen.
Backofenroste mit Tüchern bedecken und Birnen mit der Schnittfläche nach oben rund 6-8 Stunden trocknen. - Tipp: Ein Trockenrahmen ist schnell selbst gebaut. Holzrahmen locker mit Schnüren bespannen und darüber Fliegennetz ziehen.
- Im Freien oder in Trockenschränken dauert der Dörrvorgang zwar länger als im Backofen, benötigt aber viel weniger Energie.
- Zwischen die einzelnen Fruchtschichten sollte beim Abpacken Zucker gestreut werden, damit die Trockenfrüchten länger halten.
- Nach dem Trocknen im Backofen sollte Dörrobst mindestens 5 Tage nachgetrocknet werden, bevor es in geschlossene Gefäße kommt.
Trocknen von Dörrobst im Freien
Beim Trocknen im Freien, muss darauf geachtet werden, dass dieser Vorgang nicht länger als 5 Tage dauert, um den Schimmelvorgang zu vermeiden. Idealerweise sollte der Platz trocken, warm und gut belüftet sowie geschützt vor direkter Sonnenstrahlung, sein.
Das Trockengut darf nicht übereinander gestapelt, sondern einzeln auf dem Rost verteilt werden. Damit der Trockenrahmen oder Rost auch von unten gut belüftet wird, sollte er auf Holzklötzchen stehen.
Trocknen von Dörrobst im Haus
Ein gut durchlüfteter Dachboden eignet sich ideal zum Dörren von Kräuter, Gemüse und Obst. In Büscheln, auf Rosten oder aufgefädelt auf Schnüren sollte der Trockenvorgang jedoch auch nicht länger als 5 Tage dauern.
Dörrautomaten
Schneller, allerdings natürlich auch teurer – da Strom benötigt wird – ist das Dörren und Trocknen mit Hilfe eines Dörrautomaten. Bereits ab 30 Euro gibt es sehr einfache Ausführungen des Gerätes, wobei ein Mittelklassegerät durchaus 100 – 150 € kostet. In verschiedenen Etagen können Obst, Fleisch und Kräuter mit Temperaturregler und genauen Zeitvorgaben getrocknet werden. Dadurch ist das Dörrgut schnell getrocknet und bei temperaturempfindlichen Kräutern oder Obstsorten (Vitamine und Inhaltsstoffe werden durch lange und hohe Trocknungszeiten zerstört!) bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe weitgehend erhalten.
Einlagern von Dörrobst
Gut verpackt, trocken und kühl gelagert hält sich Dörrobst viele Monate. Es sollte sich elastisch und samtig anfühlen und darf bei Druck keine Flüssigkeit abgeben.
Zum Lagern von Trockenobst eignen sich am besten Schraubgläser, Plastikdosen, Keramikgefäße, Papiertüten oder Leinensäcke. Eher ungeeignet sind Blech- oder Aluminiumdosen.
Um den Überblick zu behalten sollten die Gefäße mit Etiketten auf denen Datum und Namen des Füllguts steht, versehen werden.