Selber machen und herstellen

Früchte mit dem Dampfentsafter entsaften

Gesunde Säfte ganz einfach selbst gemacht!

Die Grundlage von delikaten Gelees oder zahlreichen Ansatzschnäpsen bilden Fruchtsäfte, die aus Beeren und Gartenfrüchten gewonnen werden. Hat man Glück mit dem hiesigen Sommer, so kann der fleißige Hobbygärtner oft innerhalb weniger Wochen viele Körbe Obst ernten.  Leider ist vieles nicht unbegrenzt haltbar und ein schnelles Einwecken, Einkochen und Haltbarmachen ist gefragt, um auch in den kalten Monaten die Sommersüße noch genießen zu können.

Säfte sind nur eine Möglichkeit, um die Ernte zu verwerten. Ein Dampfentsafter ist hierfür ein nützliches Küchenutensil, da er innerhalb kurzer Zeit Fruchtsaft aus saftigen Früchten gewinnt. Dampfkochtöpfe aus Aluminium, emaillierten Stahlblech, oder Edelstahl kann man bereits ab 35 € bis 50€ erwerben. Supermarktketten und Discounter bieten gerade in den Erntemonaten attraktive Angebote an, die preislich kaum zu schlagen sind.

Wer es noch bequemer haben möchte, sollte auf einen Dampfentsafter mit integrierter Elektroheizung und Thermostat zurückgreifen, die allerdings auch ihren Preis haben. Ab rund 100 € sind die Geräte im Angebot erhältlich.

Aufbau eines Dampfentsafters

Der Dampfentsafter ist ein durchaus großer Topf, mit rund 35 cm Durchmesser. Verschiedene Kammern ermöglichen die schnelle Saftgewinnung.

In der untersten Etage wird Wasser eingefüllt und erhitzt, bis der Dampf die Früchte in der dritten Etage erhitzt und entsaftet. Der gewonnene Saft befindet sich direkt über dem Wasserbehälter und ist mit einem Schlauch und Klemme ausgestattet, durch den man den Saft abfüllen kann.

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Heißer Wasserdampf entsaftet Trauben, Äpfel, Beeren und mehr.

Johannisbeer- oder/ Traubensaft einfach schnell gemacht

Nun der praktische Teil: aus 2,5 kg frisch geernteten Johannisbeeren oder Weintrauben konnte ich rund 2,1 Liter reinen Johannisbeersaft bzw. Traubensaft gewinnen.

Hierfür habe ich die Beeren in die oberste Kammer des Entsafters (Lochsieb) eingefüllt und die untere Kammer zur Hälfte mit Leitungswasser gefüllt. Nun alles auf eine ausreichend große Herdplatte gestellt und ordentlich erhitzt, bis das Wasser im unteren Teil kocht. Dadurch steigt Wasserdampf innerhalb des Entsafters auf und der fertige Saft tropft relativ zügig in das Auffangbecken.

Saubere, gereinigte und zuvor abgekochte und sterile Flaschen werden zum Abfüllen des Saftes verwendet. Hierfür öffnet man die Klemme, die am Schlauch angebracht ist und lässt den Saft in die Flaschen laufen. Anschließend verschließen, erneute im heißen Wasserbad für circa 30 Minuten sterilisieren und anschließend die Flaschen dunkel und kühl lagern.

→ Bei uns sind die Saftflaschen auch nach rund 12 Monaten noch perfekt genießbar – vorrausgesetzt sie wurden entprechend erhitzt und somit längerfristig haltbar gemacht!

Wer es süßlich mag, kann den Johannisbeersaft auch nochmals aufkochen und Zucker im heißen Saft auflösen, anschließend wieder in saubere Flaschen füllen und kühl lagern.

Wofür ist der Saft eine gute Grundlage?

Natürlich kann der Saft wunderbar als erfrischendes Sommergetränk gereicht werden. Mineralwasser mit einem Schuss Saft oder auch einen Sekt, mit ein wenig Obstsaft schmeckt prima und läutet den Sommer ein.

Ebenso kann man aus dem Saft Gelee zubereiten, indem man den Saft erhitzt, entsprechend Gelierzucker beimengt, kurz aufkochen lässt und in saubere Gläser füllt, die gut verschlossen werden sollten.

Für den alkoholischen Genuss sorgen sogenannte „Aufgesetzte” oder auch „Ansatzschnäpse, die aus dem Saft in Kombination mit Hochprozentigem zubereitet werden können.

Rezept für einen selbstgemachten Johannisbeerlikör

  • 1 Liter roter Johannisbeersaft
  • 500 – 800g Zucker (evtl. Kandis)
  • Vanilleschote
  • 2 Liter Korn mit 38 bis 42% Alkohol

Alle Zutaten mischen, gründlich verrühren und schütteln, bis sich der Zucker im Likör aufgelöst hat. Danach kalt und kühl lagern, bis er getrunken wird.

Schritt für Schritt richtig Entsaften – so geht’s!

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Die Weintrauben werden zuerst kurz abgebraust (Sauberkeit muss sein, und Insekten sollen auch nicht im Topf landen) im Dampfentsafter erhitzt und nach rund 30 Minuten sammelt sich der Traubensaft in der unteren Etage des Topfes.

 

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In die unterste Etage müsst ihr Leitungswasser einfüllen. Jetzt wird die Kochplatte eingeschaltet und das Wasser zum Kochen gebracht. Dadurch verdampft es und entsaftet anschließend die Früchte in der obersten Etage.

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Hier die erste Ausbeute beim Entsaften der Weintrauben! Rund eine Flasche Traubensaft befindet sich nach 20 bis 30 Minuten im mittleren Teil des Dampfentsafters. Jetzt geht’s los! Wir füllen regelmäßig Wasser im Entsafter nach und natürlich frische, gewaschene Trauben. Der gewonnene Saft läuft durch den Schlauch und wir füllen ab … und ab … und ab! Vergesst bitte nicht: Die Flaschen sind heiß, der Saft auch – also Geschirrtuch oder Kochlappen zum Anfassen und Abfüllen verwenden! Sonst wird es sehr, sehr heiß! Autsch!
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Nun heißt es: “Abfüllen”! Der heiße Saft wird in ausgekochte, saubere Flaschen gefüllt und nochmals in fast kochendem Wasser erhitzt. Nach rund 15 bis 30 Minuten entnommen und zum Abkühlen bei Seite gestellt. Steril und sauber ist die Flasche, wenn sich der Metalldeckel beim kalten Saft nach innen gezogen hat. Ist er noch aufgewölbt (Druckprobe!), ist er nicht keimfrei! Dann sollte er in den nächsten 1 bis 2 Tagen getrunken werden.
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Zürück bleibt nach dem Entsaften der “Trester” (= Definition Wikipedia: Trester sind die vorwiegend festen Rückstände, die nach dem Auspressen des Saftes von Obst, Gemüse oder Pflanzenbestandteilen, wie Äpfeln, Weintrauben, Karotten oder Tomaten übrig bleiben). Übrigens ist der Trester ideal für den Kompost, Wurmkompost oder zur Düngung im Garten.
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Abgefüllte Traubensaftflaschen. Sterilisiert und keimfrei für mindestens 12 Monate haltbar. Aus rund 13 Kilo erntereifen Weintrauben haben wir 1,5 Kisten (18 Flaschen) Traubensaft a 0,7 Liter haltbar gemacht.

 

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