Frühling

Die Eisheiligen im Garten

Ein Teilgebiet der physischen Geographie und der Meteorologie, das sich mit dem Klima der Erde beschäftigt ist die Klimatologie (Klimakunde). Das Klima ist natürlich nicht überall auf der Erde gleich. Dies liegt an bestimmten Faktoren, wie geographische Breite, welche die grundsätzliche Temperatur einer Region bestimmt.

Des Weiteren sind Höhenlage und Relief, die Lage zum Meer sowie die Bodenbedeckung in verschiedenen Regionen unterschiedlich stark ausgeprägt. Neben der Temperatur bewirken auch Klimaelemente wie Luftdruck, Windgeschwindigkeit/-stärke, Windrichtung, Niederschlag, Luftfeuchtigkeit, Bedeckung des Himmels oder auch Wolken das Klima berechenbar zu machen.

Klimabedingte Ursprünge der Bauernregel

Kaum ein Arbeitsgebiet ist vom Wetter und dem Klima so abhängig wie die Landwirtschaft. Von jeher beobachten und nutzen Bauern das Wetter und die Zusammenhänge in Verbindung mit dem Klima. Bereits unsere Vorfahren wussten, nur wenn das Wetter passt, wenn Regen und Sonne, Wärme und Kälte stimmig sind, wird es eine gute Ernte geben.

Durch die Erfahrungen und die Beurteilung verschiedener Zusammenhänge haben sich daraus die unterschiedlichsten Wetterregeln entwickelt und es entstanden die sogenannten Bauernregeln.

Die Eisheiligen

Die Zeit zwischen dem 11. Mai und dem 15. Mai wird als der Zeitraum der Eisheiligen bezeichnet. Bei den Eisheiligen handelt es sich Gedenktage von Bischöfen und Märtyrer aus dem 4. und 5. Jahrhundert. In Mitteleuropa sind die Eisheiligen sogenannte witterungsbedingte Regelfälle, die über jahrelang aufgezeichnete Wetterbeobachtung entstanden.

Die einzelnen Eisheiligentage sind folgende: 11. Mai Mamertus 12. Mai Pankratius 13. Mai Servatius 14. Mai Bonifatius 15. Mai Sophie.

So besagt z.B. eine Bauernregel, dass das milde Frühlingswetter erst mit Ablauf der „kalten Sophie“ stabil wird, während in Norddeutschland Mamertus als erster Eisheiliger gilt. Bedingt durch das verspätete Eintreffen der von Norden her kommende Kaltluft, ist in Süddeutschland Pankratius der erste Eisheilige.

Die Eisheiligen im Mai

Besonders für Hobby- und Freizeit-Gärtner zählt das wechselhafte Wetter im Mai fast schon zu erschwerten Bedingungen beim gärtnern. Viele fragen sich jetzt: Schadet der viele Regen meinen Pflanzen? Bringen die Eisheiligen eventuell noch mal Bodenfrost?

Auch wenn das Wetterphänomen „Eisheilige” auf jahrhundertealten Erfahrungen und Beobachtungen beruhen, lassen sie sich aber heute meteorologisch nicht mehr bestätigen. In Wirklichkeit sind wetterstatistisch die Tage welche die Kaltluft bringen, also die mit häufiger N/NO-Wetterlage, vom 21. Mai bis 23. Mai, demzufolge neun Tage später.

Jedoch gibt es immer wieder Jahre in denen Mitte Mai noch sehr tiefe Temperaturen vorkommen und der dann auftretende Frost kann vor allem jungen Gemüsepflanzen gefährlich werden.

Pflanzen vor den Eisheiligen genügend schützen

Bauernregel: „Sophie man die Kalte nennt, weil sie gern kalt` Wetter bringt.“ Was soviel bedeutet, dass es nach dem 15. Mai in den Nächten noch einmal richtig kalt werden kann. Alle Hobbygärtner die ihre Pflanzen im Mai vor Frost schützen wollen, sollten also die Eisheiligen abwarten und das Auspflanzen von Sommerblumen und die Aussaat von empfindlichen Sämereien bis Mitte Mai verschieben.

Gerade Balkongärtner, bei denen in den Blumenkästen und Pflanzkübel aus Edelstahl Gewächse aus den Tropen oder Subtropen gedeihen, sollten die Kästen bei drohendem Frost mit einer Decke oder einem Flies schützten, denn wenn die empfindlichen Pflanzen Frost abbekommen, gehen sie meistens ein oder tragen weniger oder gar keine Blüten mehr.

Jedoch sind Pflanzen in Beeten noch stärker durch kalte Temperaturen bedroht, denn der Frost bleibt im Boden, da sich dieser tagsüber nicht aufwärmt. Hier kann ebenfalls eine Decke oder Flies besonders empfindliche Gewächse bei Kälteeinbruch schützen.

Frostempfindliche Pflanzen

Die Namenstage der Eisheiligen zwischen dem 11. und 15. Mai ist ein wichtiger Termin für Gärtner. Trotz der vereinzelt auftretenden milden Temperaturen dürfen frostempfindliche Pflanzen, bei denen man befürchten muss, dass sie die kalten Tage und Nächte nicht überstehen, nach den Eisheiligen nach draußen.

Hierzu zählen bei den Gemüse- und Kräutersorten: Gurken, Blattsalate, Schnittlauch, Zucchini, Bohnen, Radieschen, Zwiebeln und auch Kohlrabi. Tomaten am besten nach den Eisheiligen an eine vor Regen geschützte Stelle setzen, um Tomatenfäule zu verhindern. Frostempfindliche Kräuter wie Basilikum und Koriander ab Mitte Mai auspflanzen. Auch mit folgenden frostempfindliche Zierpflanzen sollte man bis nach den Eisheiligen warten: Pelargonien, Petunien, Begonien, Balkongold, Fisolen, Dahlien, sowie diverse Kübelpflanzen wie Wandelröschen (Lantana), Margeriten oder Enzianbäumchen- und sträucher.

Primeln und Steifmütterchen sind meist relativ kälteverträglich, jedoch sollten Dahlien erst nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden, da sie sehr frostanfällig sind.

➡ Tipp: Fragen sie im Gartencenter den Experten nach dem besten Zeitpunkt zum Auspflanzen, wenn Sie sich bei einer Sorte nicht sicher sind.

Gartenarbeit im Mai

  • Rosen auf Blattläuse überprüfen
  • Empfindliche und schnell wachsende Stauden vor Wind schützen und durch Abstützen ein Umkippen verhindern
  • Frühblühende Gehölze nach der Blüte schneiden
  • Triebe der Kletterpflanzen mit Sprossen und Strick in die Richtung binden, in die sie wachsen sollen
  • Verblühte Blüten an jungen Rhododendren entfernen, damit sie keine Kraft in die Produktion von Samen stecken
Tipp: Garten frühzeitig nach Schnecken absuchen. Gerade ab Mai tauchen vermehrt Schnecken auf. Stellen Sie Bierfallen auf. Halbvoll mit Bier gefüllte Becher so eingraben, dass der Rand ein bis zwei Zentimeter hoch übersteht. Der Biergeruch zieht die Schnecken an, sie geraten in die Falle und ertrinken. Für andere Tiere entsteht keine Gefährdung.

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