Hoher Nutzwert und Blütenzauber des Holunders
“Holunder” was ist das genau?
Holunder ist eine Pflanzengattung, die weltweit aus etwas über 10 Arten besteht. Sie wird der Familie der Moschuskrautgewächse zugeordnet. Die bekanntesten Arten sind der Schwarze Holunder, der Rote Holunder und der Zwerg-Holunder.
Der Holunder gewinnt innerhalb weniger Jahre an beträchtlicher Höhe und kann eine Wuchshöhe bis 15 m erreichen und entwickelt dabei eine recht ansehnliche Breite. Der in seiner Blütezeit weiß blühende schwarze Holunder kann eine ansehnliche Breite von ca. 8 m erreichen. Der Holunder ist eine verholzende Pflanze, die strauchartig mit stark ausgeprägter Verzweigung wächst. Verglichen mit hochwachsenden Laubbäumen ist der Holunder zwar klein, dennoch wird er gerne als baumförmige Lebensform beschrieben.
Die Heilkraft des Holunder hat Geschichte geschrieben
Vermutlich war der Holunder schon den Neandertalern in der frühesten Epoche der Menschheitsgeschichte als Heilpflanze bekannt. Schließlich waren es gerade die weiblichen Gruppenmitglieder die Wildpflanzennahrung sammelten. Vielleicht wanderten auch bittere Heilpflanzen in den prähistorischen Nahrungskorb.
Im 1. Jahrhundert resümierte der Grieche Dioskurides, ein damals praktizierender Arzt, über Heilpflanzen und beschrieb deren Verwendung für bestimmte Zwecke. Hippokrates von Kos der berühmteste Arzt des Altertums, gilt als derjenige, der die Medizin als Wissenschaft begründet hat. Er maß der Heilkraft des Holunders eine große Bedeutung bei und empfohl seine Anwendung zu medizinischen Zwecken.
Selbst der griechische Philosoph und Naturforscher Theoprastos würdigte den Holunder und galt als Befürworter der Heilpflanze. Der Holunder prägte sogar die Geschichte der alten Germanen, die den Holunder als magisch wirkende Pflanze, eine Art heiligen Baum verehrt haben, der für Sie gleichzeitig schadenabwehrende Bedeutung hatte. Auch die alten Bauern zollten dem Holunder Respekt und sprachen diese Pflanzengewächse heilig.
Der Holunder im Garten, alles eine Frage des Standortes
Selbstverständlich kann der Holunder auch als Gartenpflanze angelegt werden, allerdings beansprucht der Holunder viel Platz für sich allein. Der Holunder breitet sich oberhalb und vor allem im Erdreich sehr weit aus.
Aus dem Grund wäre ein angedachter Platz auf einem Pflanzenbeet undenkbar. Aufgrund seiner Größe und Breite spendet der Holunder viel Schatten und nimmt den Zierpflanzen auf die Weise das nötige Sonnenlicht.
Die Pflege des Holunders
Der Holunder bietet Nutzwert und Blütenzauber zugleich und stellt zudem bezüglich klimatischen Temperaturen und der Beschaffenheit des Bodens wenig Ansprüche.
Aus bodenkundlicher Sicht sollte der Boden aber gut mit Nährstoffen versorgt sein. Eine bessere Lebensgrundlage hat der Holunder durch ausreichende Feuchtigkeit im Boden entgegen lässt bei aufkommender Trockenheit die Spross- und Ertragsleistung nach.
Im Anfangsjahr nach der Bepflanzung benötigt der Holunder eine sporadische Bewässerung. Seine Wurzeln, die tief in den Boden hineinragen, dienen nun mehr der Aufnahme von Wasser und der Speicherung von Nährstoffen. Der Holunder bevorzugt einen Standort in sonniger Lage. Er belohnt diesen Entschluss mit einer besonders guten Ernte. Älteres Gehölz sollte behutsam gekürzt sowie abgetragene Triebe vorsichtig abgeschnitten und entfernt werden. Damit können Sie den schnellen Wuchs des Holunders gut eindämmen.
Die Wirkung von Holunderblütentee
- Mehrmals täglich 1 Tasse Holunderblütentee wirkt bei Erkältungen schweißtreibend ( so heiß wie möglich trinken)
- Holunderblütentee hilft bei Fieber und Schnupfen
- Die Wirkstoffe der Holunderblüten regen die Nierentätigkeit an
- Der Holunderblütentee unterstützt die Immunität
- Die Inhaltsstoffe der Blüten haben eine entschlackende Wirkung
- Bei Stoffwechselbeschwerden wirkt der Tee leicht abführend
Rezept Holunderblütentee:
2 Teelöffel getrocknete Holunderblüten in eine Tasse geben, mit kochend heißem Wasser übergießen, 5 – 10 Minuten ziehen lassen
Wichtiger Hinweis: In unreifen Früchten kommt die Substanz Sambunigrin vor. Dieser Inhaltsstoff kann Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Aus diesem Grund gilt: Reife Früchte verwenden und diese kochen. Bei anhaltender Erkältung, die sich zunehmend verschlimmert, hohes Fieber hervorruft, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Für die richtige Dosierung und Anwendung kann man sich in der Apotheke beraten lassen.
Großmutters Rezeptvorschlag
Oma’s Holunderbeerenmarmelade
Zutaten:
- 500 g Brombeeren
- 500 g Holunderbeeren
- 1 Zitrone
- 1 Kg Gelierzucker
Zubereitung
Holunderbeeren und Brombeeren abbrausen. Beide Beerensorten in ein Gefäß geben mit 1/3 Gelierzucker und Zitronensaft vermischen. Die Masse mit einem Tuch bedecken und 3 Stunden ziehen lassen. Die Beerenmasse mit ganz wenig Wasser kurz aufkochen lassen. Das Beerengemisch in ein Sieb geben, unter mehrmaligen Umrühren, das Mus herausfiltern. Im Kochtopf mit dem restlichem Gelierzucker vermengen und unter Rühren zum Kochen bringen. 8 Minuten kochen lassen, bis die Masse dickflüssig geworden ist. Marmeladengläser mit warmen Wasser ausspülen und das Beerengemisch in die vorbereiteten Gläser füllen, gut verschließen und erkalten lassen.
Oma warnt, wichtiger Hinweis für den Verzehr:
ACHTUNG: Die verwertbaren Früchte dürfen NICHT ROH verzehrt werden , da Sie den STOFF SAMBUNIGRIN enthalten. SAMBUNIGRIN muss erst länger erhitzt werden, damit es seine unverträglichen Eigenschaften verliert. Lassen sie Sich für die richtige Anwendung und Zubereitung in der Apotheke beraten.
Das Holunder-Lexikon, kennst du dich aus ?
Der schwarze Holunder (Sambucus nigra)
Gattung: Holunder (Sambucus).
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Höhe: bis 11 m
Gewächs: verholzener Strauch mit starker Verzweigung
Blütezeit: Mai – Juli
Reifezeit: August – September
Verbreitung: in Mitteleuropa eine der häufigsten Straucharten, Westsibirien, Indien, Kaukasus, Kleinasien, Nordafrika
Alter: ca. 20 Jahre
Der Zwerg Holunder (Sambucus ebulus)
Gattung: Holunder (Sambucus).
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Höhe: 60 – 150 cm
Gewächs: ausdauernde krautige Pflanze
Blütezeit:
Juni – August
Giftigkeit: Die ganze Pflanze ist giftig, besonders jedoch die Samen der schwarzen Beeren.
Geruch: Riecht unangenehm bis widerlich
Verbreitung: Mittelmeerraum, im warmgemäßigten Europa, Österreich
Verwendung: Die Art wird als Dünenbefestigung verwendet.
Der Blaue Holunder (Sambucus cerulea)
Gattung: Holunder (Sambucus).
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Höhe: 2 – 6 m Höhe
Gewächs: verholzener Strauch
Blütezeit: Mai – Juli
Verbreitung: Nordamerika, Kanada, USA, Mexico
Kanadischer Holunder (Sambucus nigra subsp. canadensis)
Gattung: Holunder (Sambucus).
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Unterart: Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
Höhe: bis 3 m
Gewächs: großer Strauch
Verbreitung: Östliches Nordamerika, Antillen, Mexico
Roter Holunder (Sambucus racemosa)
Gattung: Holunder (Sambucus).
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Höhe: von 1-3 m selten bis zu 8 m
Reifezeit: Juli – August
Gewächs: laubabwerfender großer Strauch
Verbreitung: Europa, Westasien, Österreich
Quelle der Pflanzenbeschreibungen: wikipedia.de