Winter

Heimisches und gesundes Wintergemüse

Gerade im Winter ist es wichtig seine Abwehrkräfte zu stärken, denn Winterzeit ist Erkältungszeit. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann vor Herz- und Kreislauferkrankungen schützen und das Immunsystem intakt halten.

Rosenkohl, Blumenkohl, Grünkohl und andere Kohlsorten sind im Winter die idealen Vitaminbomben. Doch besitzen sie noch andere positive Eigenschaften, wie beispielsweise die Bildung von Antioxidantien und damit das Abfangen freier Radikaler, die ansonsten beim Menschen Zellen altern lassen und eine Reihe von Krankheiten auslösen würden. Zudem sind sie in der Regel kalorienarm und voll Ballaststoffe.

Die negative Seite vieler Kohlarten, durch bestimmte Zuckermoleküle entstehen bei der Verdauung Gase, welche zu unangenehmen Blähungen führen. Abhilfe schafft hier die Zugabe von Kümmel, Ingwer oder Kurkuma während des Kochvorgangs.

Warum heimisches Wintergemüse?

WintergemüseBereits im Oktober endet die Erntezeit der Wärme liebenderen Gemüsearten und die Saison für Herbst­ und Wintergemüse läuft an. Zwar sind die meisten in Deutschland angebauten Kohlsorten ganzjährig erhältlich, werden aber vorwiegend in den Wintermonate frisch geerntet.

Mehr als ein Dutzend Gemüsearten reifen in der grauen kalten Jahreszeit und widerstehen der Kälte. Kohlgemüse wie Weiß-, Rot- und Grünkohl, Rosenkohl, aber auch Pastinake und Lauch sind typische heimische Winter-Arten.

Der Vorteil von heimischem Wintergemüse sind kurze Transportwege, welche zum einen die Umwelt schonen und bei denen Aromen sowie Vitamine und Nährstoffe erhalten bleiben, zum anderen erspart heimisches Gemüse eine vorzeitige Ernte und somit teure und lange Lagerzeiten, welche das Angebot auf unserem winterlichen Speisezettel preiswerter gestaltet.

Heimisches Wintergemüse

Es gibt gerade bei den heimischen Sorten eine umfangreiche Auswahl an leckeren und gesunden Wintergemüsen:

Grünkohl

Ein typisches Herbst- und Wintergemüse ist der Grünkohl. Wie alle Kohlsorten enthält Grünkohl viele verschiedene Vitamine und Ballaststoffe sowie Mineralien und Kalzium, was ihn damit zum idealen Wintergemüse macht. Zudem wird Grünkohl nachgesagt, dass er Osteoporose vorbeugt und das Immunsystem stärkt. Gerade Kalzium ist für die Neubildung und das Wachstum der Knochen und Zähnen wichtig. Wie alle Kohlsorten ist Grünkohl auch ein Lieferant des Powerstoffs Diindolylmethan (DIM) der selbst hormonabhängige Krebsarten, wie Brustkrebs, hemmt und hormonbedingte Störungen wie PMS oder Prostata- und Wechseljahrebeschwerden positiv beeinflusst.
Grünkohl kann auf verschiedene Arten zubereiten werden. Traditionell wird er eher herzhaft und deftig serviert, eine beliebte Gemüsebeilage zu Kasseler Rippchen oder Schweinebraten.

Rosenkohl

Rosenkohl ist eine beliebte Beilage zu deftigen Fleischgerichten, aber auch zu leichten Fischgerichten. Gerade in der Winterzeit sollte man bei der Ernährung nicht auf Rosenkohl verzichten, denn das Gemüse enthält fast doppelt so viel Vitamin C wie Orangen, was hilft erkältungsfrei zu bleiben. Darüber hinaus wird dem Wintergemüse eine schützende Wirkung für das Herz-Kreislauf- und Nervensystem nachgesagt. Wie auch die anderen Kohlsorten enthält Rosenkohl einen hohen Gehalt an so genannte Glucosinolaten, die nicht nur das Wachstum von Tumoren hemmen und als Antioxidantien wirken, sondern auch die Blutbildung und das Zellwachstum unterstützen.
Wie fast alle Kohlsorten entfaltet auch Rosenkohl erst nach dem ersten Frost sein volles Aroma, da sich der Zuckergehalt durch die niedrigen Temperaturen erhöht. Deshalb einfach vor der Zubereitung kurz tiefkühlen.

Rotkohl

Ein sehr wichtiger Nährstofflieferant im Winter ist Rotkohl oder auch Blaukraut oder Rotkraut genannt. Er unterscheidet sich von den anderen Kohlsorten schon wegen seiner roten Farbe (Anthocyan), die durch sekundäre Pflanzenstoffe entsteht, welche übrigens auch in roten Beeren und Rotwein vorhanden ist. Dieser Farbstoff besitzt eine antioxidative Wirkung und kann z.B. Entzündungen hemmen und das Immunsystem stärken. Rotkohl ist sehr vitamin- und ballaststoffreich. Wie auch andere Kohlsorten lässt sich Rotkohl auf verschiedene Arten zubereiten und ist eine leckere Gemüsebeilage zu Braten oder Wild mit Knödeln und Backobst, passt aber auch gut zu Gerichten mit Obst. Rotkraut kann die Verdauung anregen, führt allerdings auch – wie alle Kohlsorten –zu Blähungen führen.

Weißkohl

Weißkohl zählt mit zu den kalorienärmsten Gemüsesorten. Bei einer gesundheitsbewussten Ernährung, gerade im Winter, ein absolutes Muss auf dem Ernährungsplan. Wie der Rosenkohl besitzt Weißkohl den höchsten Vitamin-C-Gehalt und stellt somit eine starke Konkurrenz zu besonders vitaminreichen Obstsorten wie zum Beispiel Orangen dar. Weißkohl eignet sich am besten für Suppen und Eintöpfe. Der größte Teil des in Deutschland angebauten Weißkohls wird zu Sauerkraut verarbeitet. Es enthält reichlich Vitamin C und andere wichtige Nährstoffe. Durch die in Sauerkraut enthaltenen Milchsäurebakterien wird die Verdauung angeregt und die Darmbakterien unterstützt.

Wirsing

Der Kohl mit den krausen Blättern ist ideal dafür, den Klassiker unter den Wirsinggerichten zuzubereiten – die Kohlroulade. Als Beilage gehört Wirsinggemüse zu Kartoffeln und Rippchen.
Wie alle Kohlsorten besitzt er viele gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine und Magnesium. Sein hoher Gehalt an Folsäure, beeinflusst positiv den Zellstoffwechsel und die Blutbildung.

Pastinake

Anders wie in Deutschland spielt die Pastinake in Großbritannien eine wichtige Rolle in der Winterküche. Pastinaken werden gebacken oder gekocht und verarbeitet zu Cremesuppen und Pürees. So ist Pastinaken-Püree der Klassiker der englischen Küche. Zubereitet, wie Kartoffelpüree schmeckt „Mashed parsnips“ aber wesentlich aromatischer. Für Diabetiker ist die Pastinake sehr gut verträglich, da sie Inulin enthält. Auch mit Provitamin A kann die Pastinake aufweisen. Die volkstümliche Bezeichnung der Pastinake lautet übrigens Germanenwurzel.

Steckrübe

Steckrüben oder auch Butterrüben genannt, gehören ebenso wie die Pastinake mit zu den ganz alten Gemüsesorten Deutschlands. Durch ihren typischen herbsüßen Geschmack eignen sie sich sehr gut für Eintöpfe und Suppen, schmeckt aber auch zubereitet als Püree. Sie sind reich an Vitamin C sowie Ballast- und Mineralstoffen. Steckrüben haben die Eigenschaft den Geschmack des Gemüses anzunehmen, mit welchem sie zubereitet werden. Ebenso wie Grünkohl enthalten Steckrüben Diindolylmethan, welches krebshemmend wirkt. Für die leichte Küche sind Steckrüben ein gesundes und sättigendes Wintergemüse.

Porree, Lauch

Porree oder auch Lauch zählt mit zu den vielseitigsten und gesündesten Gemüsesorten. Das Gemüse enthält viele Vitamine und Mineralstoffe wie beispielsweise Vitamin C und K, welche den Knochenbau unterstützen sowie Folsäure und Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium und Eisen. Porree ist ein Zwiebelgewächs und gilt daher bei Erkältungen bzw. Bronchialerkrankungen als schleimlösend. Sekundäre Pflanzenstoffe und ätherische Öle verleihen ihm zudem eine antioxidative und antibakterielle Wirkung und fördern Verdauung. Durch das würzige Aroma findet Lauch zum Verfeinern von Eintöpfen und Suppen Verwendung. Gebraten oder gedünstet eignet sich Porree als Gemüsebeilage.

Rote Bete

Rote Bete, Rote Rüben sind reich an Kalium, Beta-Carotin, Kalcium, Eisen und Zucker und enthalten viel Folsäure und Vitamin A. Dem Pflanzenstoff Betanin verdankt das Gemüse seine kräftige charakteristische Farbe. Rote Bete fördern die Durchblutung und wirken blutdrucksenkend, steigern die Immunabwehr. Rote Bete kann man als Gemüse dünsten, sauer einlegen, im Salat verwenden oder aber als Säfte trinken. Der Saft der Roten Bete ist unerbittlich, was das Einfärben betrifft, deshalb sollte man bei der Verarbeitung am besten Einmalhandschuhe verwenden.


Tipp für Singles und Alleinlebende:
Natürlich ist frisches, heimisches Wintergemüse wesentlich empfehlenswerter als Tiefkühlkost. Jedoch ist Tiefkühlware in puncto Nährstoffen nicht unbedingt der Frischware unterlegen. Im Gegenteil – oftmals enthält tiefgefrorenes Gemüse sogar wesentlich mehr Vitamine als frische Produkte, welches oft durch lange Lagerzeiten auch Qualitätseinbußen erleidet.

Auch beim Einkaufen sind die Zeiten eingeschweißter Großverpackungen glücklicherweise vorbei und es gibt inzwischen Single-freundliche Angebote. Tiefkühl-Gemüse ist übrigens ein guter Ersatz und teilweise sogar billiger als frisches Gemüse, denn normalerweise wird es direkt nach der Ernte blanchiert und dann schockgefrostet. Durch diese Behandlung bleiben Vitamine und Mineralstoffe erhalten. Verlust entsteht bei dieser Methode einzig bei dem Vitamin C. Diese Reduzierung erfolgt aber auch bei frischem Gemüse, wenn es ein paar Tage bei Zimmertemperatur gelagert wird.

Fotoquellen: Wintergemüse mit Blumenkohl-Schneemann, Wintergemüsesammlung @ shutterstock.com

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