Tiere im Haus und Garten

Schwache und kranke Igel überwintern – WANN sollte ich HELFEN?

Einen Igel überwintern – aber worauf kommt’s an?

Wer kennt das nicht: nächtliches Rascheln im heimischen Garten und plötzlich unter der Hecke taucht ein kleiner stacheliger Gartenbewohner auf – der Igel. Kaum ein Gärtner freut sich nicht über den Gartennützling, vertilgt er doch unzählige Schnecken, Würmer und Käfer.

Doch manche Igel haben bis in den Herbst noch nicht genügend Nahrung zu sich genommen und erscheinen klein und schmächtig. Jetzt ist guter Rat teuer – kommt solch ein Igel ohne menschliche Hilfe über den Winter?

Unter 600 Gramm Lebendgewicht ist ein Igel in der Natur nicht überwinterungsfähig. Idealerweise sollte er 800 Gramm auf die Waagebringen. Was aber tun, wenn er weitaus weniger wiegt? Überlebt er den kommenden Winter?

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Nur wenige Igel überleben nach einer künstlichen Überwinterung! Aber wie hilft man am Besten?

Die richtige Fütterung des Igels

Prinzipiell kann man sagen, dass es sicherlich sinnvoll ist, einen Igel ab Oktober im Garten mit zusätzlicher Nahrung zu versorgen, wenn er noch stark untergewichtig ist. In Frage kommt Hunde- und Katzenfutter (keine Leber), ebenso Brekkies. Hilfreich zur Gewichtszunahme ist die zusätzliche Gabe von Ballaststoffen und Mineralienzusatz (enthalten in Garnelenschrot und Weizenkleie).

Zu empfehlen sind noch einige Tropfen Lebertran oder Öl, evtl. mit ungeschwefelten Rosinen und Haselnüssen angereichert, denn sie runden die wertvolle Mahlzeit für den Igel ab. Wasser nicht vergessen, jedoch keinesfalls Milch füttern!

Die Überlebensrate bei künstlich überwinterten Tieren ist bei Igeln zudem sehr gering – nur 10 – 20 % davon überleben nach der späteren Freilassung

Hat der Igel Ende Oktober/Anfang November wesentlich weniger Gewicht als 600 Gramm (ideal sind 800 Gramm Gewicht!) oder handelt es sich um junge Igel, die eventuell ihre Mutter verloren haben, ist menschliche Hilfe notwendig.

Es ist empfehlenswert, die hilfebedürftigen Igel zum Tierarzt zu bringen. Anschließend wird der Igel meist Fachpersonen anvertraut, die sich mit der Igelaufzucht und Überwinterung der stacheligen Tiere bestens auskennen. Falls der Igel krank ist, sollte man ebenso den Weg zum Tierarzt nicht scheuen, denn er wird in diesem Fall – meist kostenlos – weiterhelfen.

Nur 10 – 20 % der Igel überleben nach einer künstlichen Überwinterung

Igel stehen übrigens unter Naturschutz, weshalb man sie nicht ohne Grund im Haus beherbergen oder einfangen sollte. Die Überlebensrate bei künstlich überwinterten Tieren ist bei Igeln zudem sehr gering – nur 10 – 20 % davon überleben nach der späteren Freilassung (laut Bayrisches Umweltministerium 1989).

Deshalb sollte man immer darauf bedacht sein. die Nützlinge in der freien Wildbahn zu belassen und lieber optimale Vorraussetzungen für einen igelgerechten Garten schaffen.

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Eine Überwinterung ist zeitaufwendig & anstrengend, Igel riechen auch sehr stark und müssen artgerecht überwintert werden. Suchen Sie einen Igel-Profi!

Einen idealen Igel-Garten errichten

Um den Igeln gute Vorraussetzungen für den Winter zu schaffen, ist es sinnvoll:

  • Ideale Lebensräume für Igel zu schaffen
  • Keine Gifte im Garten zu streuen oder zu spritzen
  • Möglichst viele Hecken, Büsche und anderweitigen Unterschlupf für Igel zu bieten
  • Im Herbst Laub liegen zu lassen
  • Überwinterungsplätze für die Igel im Garten zu schaffen
  • Gartenzäune mit Durchschlupfmöglichkeit für Igel zu schaffen
  • Verstecke und Ecken im Garten für die Igel im Garten zu belassen

Bietet man solch einen Igel-freundlichen Garten an, dauert es meist nicht lange und man kann beobachten, wie die nützlichen Helfer sich von selbst ansiedeln. Die Igel sind übrigens wesentlich beteiligt an der Ungezieferbekämpfung im Garten, da sie zahlreiche Schnecken, Käfer und anderes Kleingetier verspeisen, wodurch der naturnahe Gärtner den Einsatz von Jauchen oder gar chemischen Mitteln reduzieren, bzw. darauf verzichten kann.

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