In den Herbst- und Wintermonaten gibt es im Garten nicht so viel wie sonst zu tun. Doch so unbelebt und trist die Natur uns jetzt auch erscheint – sie ist voller Leben. In Bäumen, Hecken und Laubhaufen suchen sich Nützlinge ihre Quartiere für den Winter. Mit unseren Tipps helfen Sie Rotkehlchen, Eidechsen, Igeln und Co. in Ihrem Garten zu überwintern.
Warum sind Nützlinge für den Garten so wichtig?
Wenn Sie Ihren Garten im Winter heimischen Tieren zur Verfügung stellen, tun Sie nicht nur etwas Gutes. Im Frühjahr profitieren Sie als Garteninhaber auch von dieser Geste. Denn während einige Nützlinge den Garten von Schädlingen freihalten, kümmern sich Schmetterlinge, Hummeln oder Wildbienen um die Bestäubung der Blüten.
Bereits vor Einbruch des Winters können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen, so zum Beispiel:
- heimische Pflanzen und Sträucher anbauen, deren Blätter den Tieren als Nahrung dienen (z. B. Wacholder, Brennnessel)
- Zierpflanzen kaufen, die nektarreiche Blüten enthalten
- kleine Haufen aus Steinen oder Totholz für Erdkröten und verschiedene Käferarten herrichten
- eine Trockenmauer für Hummeln, Insekten und Eidechsen bauen
Generell ist es ratsam, den Garten möglichst natürlich zu belassen. So überwintern Spinnen, Bienen und Schmetterlinge zum Beispiel gern in hohlen Pflanzenstängeln. Siebenschläfer, Kröten, Igel oder Wildhamster nutzen etwa Reisig- und Laubhaufen zum Überwintern.
Wichtiger Hinweis: Verzichten Sie auf den Einsatz eines Laubsaugers. Kleine Tiere, die sich in Laubhaufen verstecken, könnten schlimmstenfalls eingesaugt werden. Auch von der Verwendung eines Laubbläsers ist abzuraten. Hierdurch kann der Boden schneller austrocknen und die Nährstoffversorgung verschlechtert sich. Nützlinge wie Insekten, Würmer und Kleinsäuger finden sodann weniger Nahrung. Besser ist es, das Laub in einer Ecke anzuhäufen und mit Hilfe von Zweigen und Holzbrettern ein Quartier für kleine Tiere zu schaffen. |
Ein Winterquartier für Igel einrichten
Igel gehören zu den fleißigsten Schädlingsbekämpfern im Garten. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem Schnecken. Sie überwintern gern in Laub- und Komposthaufen sowie in Baumstümpfen und Hecken, sofern diese vorhanden sind. Auch Gartenhäuser und Igelhäuser bieten sich als Winterquartiere an.
Ein Igelhaus selber bauen
Wer einem Igel die Überwinterung erleichtern möchte, kann ihm ein eigenes Häuschen zur Verfügung stellen. Wie Sie ein ein Igelhaus selber bauen können, zeigt Ihnen der verlinkte Ratgeber. Für den Bau des Hauses sollte möglichst eine Holzart verwendet werden, die witterungsbeständig ist, zum Beispiel Lärchenholz. Zusätzlich kann eine Schicht aus Reisig und Laub auf dem Haus verteilt werden, die als Frost- und Sichtschutz dient.
Tipp: Ein Mal im Jahr (am besten nach der Winterruhe) sollte ein Igelhaus gesäubert und mit frischem Nistmaterial bestückt werden.
Igel im Gartenhaus einquartieren
Wer ein Gartenhaus besitzt, muss damit rechnen, dass sich dort im Winter ein kleiner stacheliger Gast einquartiert. Damit sich der Nützling wohlfühlt, können Sie ihm einen kleinen Karton als Schlafplatz anbieten. In diesen schneiden Sie ein Loch und befüllen ihn mit Laub oder Stroh. Der Karton sollte frostgeschützt auf einer Holzplatte oder auf Zeitungspapier stehen.
Achtung! Igel lassen sich häufig bereits vor Wintereinbruch in ihrem Winterquartier nieder. Wer im Spätherbst Laubhaufen entfernt, sollte sichergehen, dass sich keine Kleintiere und Igel darin aufhalten. |
Futtersilos und Nistkästen für Vögel anbringen
Wie die Igel zählen auch viele Vogelarten zu den Nützlingen im Garten. Viele daheimgebliebene Vögel sind im Winter oft auf Futtergaben angewiesen. Gleichermaßen dankbar sind sie auch für schützende Winterquartiere wie Vogelhäuser und Nistkästen.
Beim Anbringen von Futtersilos sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Die Silos sollten sich an einem für die Vögel überschaubaren Platz befinden. Dieser muss wasser- und windgeschützt sein.
- Ein Anbringen von Vogelhäusern in Fensternähe sollte vermieden werden, da sich die Vögel verletzen können, wenn sie versehentlich gegen eine Scheibe fliegen.
- Sonnenblumenkerne eignen sich für fast alle Vogelarten. Sperlinge oder Finken sind Körnerfresser und bevorzugen Körner-Mischungen. Weichfutterfressern wie Amseln und Meisen können auch Haferflocken, Rosinen, Meisenknödel und frisches Obst angeboten werden.
Äste und Stauden für Wildbienen und Marienkäfer
Vor dem Winter sollten Stauden und Sträucher nicht zu schnell zurückgeschnitten werden, da sie bevorzugte Winterquartiere von Wildbienen sind. Diese spielen bei der Befruchtung von Kulturpflanzen eine wichtige Rolle und sorgen damit zum Beispiel für eine gute Obsternte. Eine weitere Nahrungsquelle für Wildbienen stellt außerdem Efeu dar.
Marienkäfer sind ebenfalls wichtige Nützlinge im Garten. Sie vernichten zum Beispiel Blattläuse. Die Käfer überwintern immer in größeren Gruppen, um sich warm zu halten. Zu den bevorzugten Winterquartieren zählen Laub- und Reisighaufen sowie Baumrinden und totes Holz.