Die Tage werden kürzer, das Laub färbt sich bunt und nachdem die Brutzeit beendet ist, kehren einige Vogelarten, wie die munteren Schwanzmeisen und die geschäftigen Erlenzeisige, wieder zurück aus dem Wald in die heimischen Gärten. Aber nicht nur sogenannte Standvögel (Vogelarten, welche hier überwintern) sondern auch, wahrscheinlich bedingt durch die zunehmende Erderwärmung, immer mehr Zugvögel, fliegen nicht in den Süden und werden zu Standvögeln.
Andere wiederum kommen aus nördlichen Gefilden zu uns, um hier die Wintermonate zu verbringen. Der Reichtum an Blumen und Gräser auf den Feldern und in den Gärten, bietet den Vögeln hier ausreichend Nahrung und auch insektenfressende Vögel finden in den Sträuchern und Gebüschen eine Menge Kleinlebewesen. Genug um sich auf den harten Winter vorzubereiten.
Nahrungsvorräte für die kalte Jahreszeit
Wer zu dieser Jahreszeit Gelegenheit hat den Eichelhäher zu beobachten, dem fällt auf, dass dieser geschäftig hin und her fliegt, um in Bäumen Eicheln zu ernten. Voller Eifer transportiert der Vogel die Früchte im Schnabel und sucht sich unter Herbstlaub und in Baumritzen Verstecke für seine Beute. Ebenso wie Buntspechte und Kleiber legt er sich so Wintervorräte aus Baumfrüchten an.
Tannen- und Sumpfmeisen sichern sich auf die gleiche Weise kleinere Sämereien für schlechte Tage. Vogelbeobachter ist es sicher nicht entgangen, dass es, nachdem es im Spätsommer in Gärten und Anlagen viel ruhiger geworden war, nun endlich wieder, nach recht stillen Mauser-Wochen, das Geträllere der Singvögel zu hören ist. Bei Spaziergängen kann man den fröhlichen Gesellen mit ihren frischen Federn in den Bäume lauschen.
Aber nicht nur die Singvögel suchen die Gesellschaft. Seit dem Sommer sammeln sich schon die Stare zu riesigen Schwärmen und fallen zu Tausenden in Weinbergen und Obstplantagen ein, um sich über die Früchte herzumachen.
Und wie jedes Jahr im Herbst, wird das faszinierende Schauspiel des Vogelzugs zahlreiche Vogelfreunde begeistern, wenn mehr als 50 Millionen Zugvögel in den nächsten Tagen und Wochen ihre Brutgebiete in Deutschland verlassen, um eine Reise in wärmere Länder anzutreten.
Einteilungen verschiedener Vogelarten:
- Zugvögel: Zugvögel verbringen die kalte Jahreszeit an wärmeren Orten wie Afrika, Südasien oder das Mittelmeergebiet. Sie überwintern dort und kehren Ende April in ihre Heimat zurück.
- Standvögel oder Jahresvögel: Wie der Name schon sagt, ändern Standvögel nie ihren Standort, sondern bleiben ihr ganzes Leben im gleichen Gebiet.
- Strichvögel: Strichvögel ziehen nicht nach Süden. Es sind heimische Vogelarten, die im Winter nur das Gebiet wechseln.
- Teilzieher: Teilzieher nennt man Vogelarten, von denen nur einige im Winter in den Süden ziehen, andere bleiben im Brutgebiet. Ökologische und klimatische Veränderungen können Anlass dafür sein, Vogelarten zu veranlassen, vom Standvogel zum Zugvogel zu werden. Bei einigen Vogelarten kommt es sogar vor, dass nur das Weibchen in den Süden zieht und das Männchen im Brutgebiet bleibt.