Die Zeichen der Natur als Wettervorhersage
Die aktuelle Wetterlage war für den Hobbygärtner schon immer von besonderer Bedeutung, da er mit dem Wissen, welches Wetter kommen würde, rechtzeitig reagieren und seine Gartenpflanzen schützen konnte.
Steht ein Wetterumschwung ins Haus, so kann der Gärtner empfindliche Sämlinge mit einem schützenden Vlies abdecken oder bei allzu praller Sonne, kann rechtzeitig für Feuchtigkeit im Gartenboden gesorgt werden.
Die Natur als Wetterstation
Heute kann die Großwetterlage dem Fernsehen, der Tageszeitung oder dem Internet entnommen werden. Dennoch kann das Wetter regional variieren, da die Wettervorhersagen im Allgemeinen für den Großraum ausgegeben werden.
Wer es genauer wissen möchte, braucht nur einen Blick in seinen Garten werfen, denn zahlreiche Pflanzen und Tiere zeigen kommende Wetterumschwünge und anbrechende kalte Jahreszeiten frühzeitig an.
Dieses alte Gartenwissen ist noch vielen älteren Landwirten bekannt, während es in der heutigen Zeit leider in Vergessenheit gerät.
Tiere und Pflanzen als Wetterboten
Wer kündigt schlechtes Wetter an?
„Siehst du die Schwalben niedrig fliegen, wirst du Regenwetter kriegen. Fliegen die Schwalben in den Höh’n, kommt ein Wetter, das ist schön.“ Diese alte Bauernregel besagt, was zahlreiche Naturliebhaber ohnehin wissen: die Schwalben sind zuverlässige Wetterboten.
Zu erklären ist dies mit den Insekten, die auf dem Speiseplan der Schwalben stehen. Insekten sind ebenso zuverlässige Wetterboten, die bei einer Schlechtwetterfront niedrig fliegen. Da die Schwalben auf Nahrungssuche sind, passen sie sich der Flughöhe der Insekten an.
Das Verhalten der Insekten wird übrigens bei nahendem Regen oder Gewitter aggressiver – also Vorsicht vor den stechenden Tieren!
Ein Blick in die Pflanzenwelt lohnt sich zusätzlich, um das ausstehende Wetter zuverlässig bestimmen zu können. Zahlreiche Blumen und Kräuter reagieren empfindlich auf Wetterumschwünge. Blütenkelche werden sicherheitshalber geschlossen, die Blütenköpfe hängen oder die Blätter werden schützend zusammengefaltet.
Regenanzeiger sind Mittagsblumen und Mittagsgold. Steht Regen bevor, so schließen die Blumen ihre Blüten oder öffnen diese morgens erst gar nicht!
Das volkstümlich genannte Regenblümchen (Große Sternschmiere) verdankt den Namen ihrer nennenswerten Eigenschaft: Das Regenblümchen klappt die Blätter vor einem nahenden Regenschauer zusammen und lässt seine kleinen Blüten hängen. Für den Naturfreund ein sicheres Zeichen, dass Regen in kurzer Zeit bevor steht!
Wer kündigt gutes Wetter an?
Krokusse und Tulpen sind ein zuverlässiges Thermostat, da die Blütenblätter bei steigender Erwärmung geöffnet werden. Diese empfindlichen Blumenzwiebeln sind äußerst wetterfühlig, da bereits ein minimaler Temperaturanstieg oder –abfal l die Pflanzen veranlasst, die Blüten zu öffnen oder zu schließen.
Bienen, die morgens aus dem Bienenstock ausfliegen und fleißig Honig sammeln, kündigen ebenso eine anhaltend, warme Wetterfront an. Genauso wie Mücken, die abends circa drei Meter hoch über dem Boden tanzen.
Spinnen kündigen einen kalten Winter an
Wer Spinnennetze genau beobachtet, wird von den filigranen Kunstwerken beeindruckt sein. Neben dieser künstlerischen Hochleistung sind Spinnennetze ebenso ein zuverlässige Zeichen, ob ein strenger Winter zu erwarten ist.
Die Insekten spinnen vor einem anstehenden kalten Winter zahlreiche und dichte Spinnennetze. Ebenso kann in manchen Jahre beobachtet werden, dass selbst bei warmen Herbstmonaten zahlreiche Spinnen in das Haus drängen. Dies ist ein sicheres Zeichen, dass ein kalter und langer Winter bevorsteht.
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