Nachhaltigkeit ist in aller Munde! Die Jugend lebt es mit der Friday-for-Future-Bewegung vor: Nachhaltigkeit und Klimaschutz dringt ins Bewusstsein der Menschen vor. Dabei kann jeder etwas für den Erhalt unserer schönen Welt tun: Klimaschutz fängt im Kleinen und bereits in den eigenen vier Wänden, bzw. in der Küche an!
Nachhaltiges Kochen kann den ökologischen Fußabdruck eines jeden Menschen verringern, denn ressourcenschonendes Leben ist mehr als nur ein Trend! Dabei kommt es vor allem darauf an, was gekocht wird, woher die Lebensmittel kommen und wie sie gelagert werden.
Tipps für nachhaltiges Kochen
Natürlich geht der ökologische Fußabdruck in der Küche nicht in Schwerelosigkeit über, aber man sollte zumindest versuchen, nicht allzu tief ins empfindliche Ökosystem einzusinken. Um Energie für Herd und Kühlschrank wird niemand herumkommen und auch die autarke Lebensform mancher Einsiedler wird dem modernen und verwöhnten Menschen nicht gerecht.
Wer etwas für seine Umwelt tun möchte, muss nicht auf den Luxus des 21. Jahrhunderts verzichten. Es reicht, die Lebensmittelverschwendung so gering wie nur möglich zu halten, und einfach diese fünf Tipps zu befolgen.
1. Das Gute liegt so nah: Regional und Saisonal einkaufen
Natürlich sind Erdbeeren und Orangen lecker, aber eben alles zu seiner Zeit! Es muss nicht sein, dass die süßen Früchte tausende Kilometer zurücklegen, um auf unserem Teller zu landen. Statt Trendfoods mit langen Transportwegen, wie z.B. Chiasamen oder Açai-Beeren, welche aus fernen Ländern eingeflogen werden, sollte man lieber zum gesunden Äquivalent aus der Heimat greifen.
Den Superfoods werden als Vitaminbomben wahre Wunderwirkungen nachgesagt, aber meistens sind heimische Produkte nicht nur günstiger, sondern auch besser. Beispielsweise Leinsamen, Äpfel, Tomaten, Sanddorn sowie Hagebutten haben vergleichbare Nährstoffdichten wie die angesagten Chiasamen. Und wer nun lieber zu Tomaten greift, sollte darauf achten, dass diese vom Bauern vor Ort stammen, statt weitgereist im Supermarkt zu landen.
2. Bio-Produkte: Lecker und nachhaltig
Wer nun seine Lebensmittel nicht vom Bauern seines Vertrauens beziehen kann, sollte beim Einkaufen im Supermarkt zumindest darauf achten, dass die Produkte von qualifizierten Bio-Händlern sind. Bio-Produkte unterstützen die ökologische Vielfalt, denn meist sind es noch kleine Betriebe und Unternehmen, welche sich dem Bio-Anbau widmen.
Der ökologische Landbau ist nämlich besonders ressourcenschonend und umweltverträglich. Er hat ein wesentlich höheres Naturschutzpotenzial, indem er auf Gentechnik, Pestizide, Fungizide und Herbizide verzichtet. Kurzum auf alles, was ein großer Konzern benötigt, um schnell eine lukrative Menge anzubauen und ohne Einbußen verkaufen zu können. Wer skeptisch ist, wirft einen Blick auf die EU-Bio-Güte-Siegel von Demeter, Naturland und Bioland, die strengen Vorschriften unterliegen.
3. Weniger ist Mehr: Auf Fleisch verzichten
Tierhaltung ist aus vielen Gründen nicht umweltfreundlich. Das Tier benötigt Futter und muss außerdem oft weite Transportwege für die Verarbeitung und den Verkauf zurücklegen. Ein Kilo Rindfleisch benötigt in seiner Produktion (vom grasenden Rind bis hin zum abgepackten Steak) beispielsweise 15.000 Liter Wasser.
Um es zu veranschaulichen: Von dem Wasserverbrauch eines Burger-Patties könnte ein normaler Mensch knapp zwei Monate lang duschen. Ein verantwortungsbewusster Fleischkonsum ist deswegen an der Tagesordnung für nachhaltiges Leben! Ernährungsstudien waren bemüht, nachzuweisen, dass viele Veganer bis ins hohe Alter gesund und leistungsfähiger sind als ihre fleischessenden Mitmenschen.
Wer nicht gänzlich auf Fleisch verzichten möchte, kann sich ein Beispiel an unseren steinzeitlichen Vorfahren nehmen: Auch sie konnten nicht täglich Fleisch konsumieren, sammelten Beeren und Früchte und haben sich schließlich doch zum modernen Menschen von heute entwickelt.
4. Die Erde ist keine Müllhalde: Verpackungsfrei kaufen
Traurige Bilder von strangulierten Meerestieren gehen regelmäßig durch die Medien. Zeit aufzuhorchen! Plastikverpackungen müssen nicht sein! Vor allem nicht, wenn jede Käsescheibe einzeln verpackt ist. Sogar Bio-Produkte sind nicht selten in Plastik gehüllt.
Wer seiner Umwelt und den tierischen Mitbewohnern auf der Erde etwas Gutes tun will, verzichtet nach Möglichkeit auf solche Verpackungen. Auf ein paar Obst- und Gemüsesorten, wie z.B. Äpfel und Kürbisse, können Herstellernamen eingestanzt werden. Es etablieren sich immer mehr Verpackungsfreie-Supermärkte, wo man sich einfach die gewünschte Menge in mitgebrachte Gläser, Dosen und Tüten abfüllen kann.
Nachhaltiges Kochen wird großgeschrieben – Einkaufen auch!
5. Treibhaus muss nicht sein: Frische ins Haus
Dank des Konsumwahnsinns und der Überfülle an Auswahl in den Märkten unterliegt die Welt nicht nur chemisch, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes dem Treibhauseffekt: Die Produkte im Supermarkt werden oft in Massenproduktion und mit einem erhöhten CO2-Ausschuss hergestellt.
Lieber einen entspannten Spaziergang über den Wochenmarkt und frische Waren kaufen. Wer sich Frische ins Haus holt, lebt nachhaltiger – und notfalls gibt es immer noch die Möglichkeit, die unverzichtbaren Spuren des ökologischen Abdrucks zu nutzen und die Lebensmittel im Tiefkühlfach einzufrieren.
Alternativ wäre es auch mal wieder an der Zeit, das Einkochen, wie man es von Oma kennt, wieder aufleben zu lassen. Wer schlau einkauft und nachhaltig wirtschaftet, hat auch ohne zusätzliche Umweltsünde im tiefsten Winter ein paar leckere Erdbeeren im Haus.