Eine spannende Zeitreise: Die Geschichte der Erdbeere
Der gelehrige Mensch hat im Laufe der Naturgeschichte das Mysterium vieler Pflanzenarten entschlüsselt. Kaum eine Sorte war vor der Wissbegier der Menschheit sicher.
Die geschichtsträchtige Erdbeerpflanze war nach archäologischen Erkenntnissen schon für die frühen Steinzeitmenschen eine Delikatesse. Frühmenschen waren vermutlich Jäger und Sammler und stets gut über Nahrungsfundorte informiert. Mit etwas Phantasie können wir uns die weiblichen Mitglieder einer Urmenschenhorde beim Sammeln von Pflanzenkost vorstellen. Vermutlich stand die schmackhafte Walderdbeere als Wildfrucht auf dem Speiseplan.
Sogar altes römisches Schriftwerk berichtet von der beliebten Erdbeere. Bereits im 14. Jahrhundert besann man sich in den kultivierten Gärten auf verbesserte Züchtungsmethoden um die Erdbeersaison mehr in die Länge zu ziehen.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erregte die Erdbeere die Aufmerksamkeit eines bekannten französischen Botanikers. Amédée Francois Frezier betrachtete in Chile eine Erdbeere, deren ausgeprägtes Wachstum ihn ins Erstaunen versetzte.
Der Erfolg der Erdbeere breitete sich praktisch in Europa aus, eine nahezu glanzvolle Karriere des guten Geschmacks.
Woher kommt der Name der Erdbeere?
Die Erdbeere macht Ihrem Namen alle Ehre. Die aussagekräftige Benennung verrät eine grundlegende Erkenntnisform der Pflanze. Das Wort “Erd” beschreibt die Erde oder den Boden auf dem die Pflanze wächst und die Endung “Beer” steht für Frucht. Der Umstand, dass die Fruchterträge der Pflanze in Bodennähe heranreifen, brachte Ihr den berühmten Namen ein.
Die Erdbeere stellt sich vor
In der Pflanzenkunde lautet der botanische Ausdruck Fragaria. Erdbeerpflanzen werden nach pflanzenkundlicher Sicht in die Kategorie der Rosengewächse eingestuft. Mit einem Durchhaltevermögen von mehreren Jahren ist die krautig gedeihende Erdbeerpflanze ein ausdauerndes standhaftes Gewächs.
Die schmackhaften Erträge der Erdbeere sind keinesfalls Beeren auch wenn der Name der Pflanze darauf schließen lässt. Die Erdbeere hat eine üppig füllige fleischige Form. Die vorwiegend rote Fruchthülle ist von kleinen Nüsschen übersät daher wird die Erdbeerpflanze den Sammelnussfrüchten zugeordnet.
Die Erdbeere zeigt sich bei mit lebenden Gemüsepflanzen von etwas wählerischer Natur. Verschiedene Kohlarten in unmittelbarer Nachbarschaft vermiesen ihr erheblich die Standortbedingungen worunter die Ertragsfähigkeit deutlich leidet. Dagegen harmoniert das Verhältnis zwischen Erdbeere Lauch- und Zwiebelpflanzen schon nachhaltig besser.
Die Erdbeerpflanze residiert gerne in einer sonnendurchfluteten Lage. Die Sonnenstrahlen geben der Pflanze Kraft und Vitalität für ein gesundes Wachstum leuchtend roter Früchte. Daher: Die Erdbeere bitte in sonnigen und warmen Lagen anpflanzen!
Auf die Bedeutsamkeit der Bodenbeschaffenheit legt die Erdbeere besonders großen Wert. Ein zunehmend schwerfälliger Boden eignet sich kaum für die Bepflanzung, da die Brauchbarkeit für die Bewirtschaftung kaum angemessen ist. Die Bodenreflexe sollten allgemein und im spärlich durchsäuerten Rahmen liegen. Ein fruchtbringendes gelockertes Erdreich, das ergiebig an Nährstoffen und zersetzter organischer Materie ist bietet die idealen Bearbeitungsvorzüge.
Eifrige Hobbygärtner die Eigenkompostierung betreiben machen der Erdbeere ein große Freude, wenn Sie die Bodengegebenheiten damit zusätzlich anreichern.
Der Anbau von Erdbeerpflanzen
Die heutigen Garten-Erdbeeren stammen entgegen vieler Meinungen nicht von den Walderdbeeren ab, sondern wurden 1750 aus der Chile-Erdbeere und der nordamerikanischen Scharlach-Erdbeere gekreuzt.
Viele Hobbygärtner schaffen sich gern ihr persönliches Erdbeerreich. Die eigene Anpflanzung und Bewirtschaftung einer kontrollierten biologischen Aufzucht macht Freude und hat nichts mit dem käuflichem Erwerb von Erdbeeren zu tun. Die Beetbestellung erfolgt im Frühjahr von April bis in den Mai hinein. In der sommerlichen Jahreszeit kann die Bepflanzung innerhalb des Monats Juli bis in den August vorgenommen werden.
Erdbeerenpflanzen werden auf der Beetebene in Reihen angeordnet. Damit der Erdbeere genügend Entwicklungsspielraum bleibt, sollte zwischen den einzelnen Erdbeergewächsen genügend Zwischenraum gewährleistet sein.
Gönnen Sie Ihrer Erdbeerpflanze vor dem einpflanzen noch ein kleines Erfrischungswurzelbad. Für die auszuhebende Pflanzausbuchtung ist es unerlässlich, das diese im Umfang und in der Vertiefung für die Wurzel angemessen ist.
Damit die Wurzel als Nährstoff – und Wasserlieferant tatkräftig zur Sache geht, muss Sie komplett mit Erde umschlossen sein. Pflanzen Sie Ihre Erdbeerpflanze mit besonderer Sorgfalt und achten Sie darauf, dass die Knospen an der Oberfläche in Bodennähe bleiben.
Die jungen Gartenerdbeeren müssen nun während Ihrer Entwicklungsphase bis zur Fruchtbildung kontinuierlich mit Feuchtigkeit versorgt werden.
Vor allem die drohende Bodentrockenheit kann die Stabilisierung des Bodens und ein gesundes kräftiges Wachstum der Erdbeerpflanzen gefährden.
Eine vortreffliche Vorsorgemaßnahme ist das Mulchen. Durch das Mulchen bleibt die Bodenaktivität lebendig. Durch Verringerung der Verdunstungsgefahr bleibt der Feuchtigkeitsanteil im Boden länger bestehen.
Bei der Frühjahrsbeetbestellung ist es sinnvoll Ihre Erdbeerzöglinge 3 Wochen nach dem Anbau mit zusätzlichem Nährstoffen anzureichern.
In der Regel wird ein organischer oder ein vollwertiger ökologischer Dünger befürwortet. Hobbygärtner, die sich im August über eine frische Erdbeerernte freuen können, sollten die Düngung nach der Haupternte durchführen.
Pflegehandlungen für Ihre Erdbeerpflanze
- Ist die Ernte abgeschlossen werden die Ausläufer beseitigt, da diese an den Kräften der Erdbeerpflanze zerren und womöglich der ungewollten Vermehrung dienen.
- Das Entfernen von verwelkten Blätter ist eine gute eine gute Vorsorgemaßnahme gegen Krankheitsbefall.
- Achten Sie auf eine ausreichende organische und ökologische Nährstoffversorgung.
- Halten Sie den Unkrautbefall stets in einem kontrollierten und Rahmen. Eine gemulchte Bodenoberfläche kann zur Verminderung des Unkrautbefalls erheblich beitragen.
- Die allgemeine Ablösung der älteren Generation von Erdbeerpflanzen erfolgt alle 3-4 Jahre. Die jüngeren nachfolgenden Jungpflanzen beziehen dann eine neugemachte Beetfläche.
Leckere Erdbeerrezepte für Groß und Klein
Erdbeerpfannkuchen
Zutaten: 320 g Erdbeeren, 4 Eier, 12 TL Mehl, 2 TL Milch,4 Päckchen Vanillezucker, 4 Kugeln Eis, Puderzucker, Öl zum Braten
Zubereitung für 4 Portionen
- Schritt: Eier, Mehl, Milch und Vanillezucker zu einem geschmeidigen Teig vermengen.
- Schritt: Erdbeeren putzen und säubern.
- Schritt: Bereiten Sie nun die Erdbeeren vor, indem Sie die Früchte in halbe Stücke schneiden und anschließend mit einem Pürierstab zu einem feinen Brei verarbeiten. Das Erdbeerpüree wird zu dem vorbereiteten Teig hinzugefügt und vermengt.
- Schritt: Die übrig gebliebenen Erdbeeren werden in halbe Stücke geschnitten.
- Schritt: Den vorbereiteten Teig portionsweise in die Pfanne geben und mit ausreichend Öl anbraten.
- Schritt: Der fertige Pfannkuchen wird mit Puderzucker bestreut, einer Erdbeer oder Vanille-Eiskugel belegt, dazu mit einigen Erdbeerstücken dekoriert.
➡ Heiß servieren. Guten Appetit!
Erdbeersorten
Erdbeersorten, eine kleine Auswahl aus über 1000 vorgestellt:
- Sonata: Kräftig, lieblicher Geschmack
- Honeoye: Stellenweise aromatisch
- Elsanta: Ebenmäßiger Geschmack, ansehnliches Wachstum
- Malwina: Hohe Geschmacksqualität, widerstandsfähig, beachtliche Fruchtgröße
- Senga Sengana: Sehr beliebt, gute Ertragsqualität, hohe Resistenz
- Polka: Glanzvolle Früchte, gleichförmiges Wachstum
Tipps für die Verwertung der Erdbeeren
- Erdbeeren sollten unmittelbar verzehrt oder kurzfristig verwertet werden.
- Bei nicht sofortigem Verzehr können Sie Ihre Erdbeeren auch 1-2 Tage im Kühlschrank in Verwahrung nehmen.
- Für eine längere Aufbewahrung bietet sich das Einfrieren in der Gefriertruhe an. Erdbeeren hierfür vorab säubern und einzeln auf einem Blech eingefrieren. Sobald diese tiefgefroren sind, können sie vom Blech genommen und gesammelt in Tiefkühlbeutel gepackt und eingefroren werden. Dadurch werden sie nicht matschig und behalten ihre Form. Zu einem späteren Zeitpunkt können sie einzeln entnommen und verarbeitet werden.