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Schnee im Garten – schütze Dich und Deinen Garten richtig!

Wenn die Schneewalze zuschlägt – Maßnahmen bei extremen Wintereinbrüchen und Schnee im Garten

Die Schneemassen haben einen Teil Deutschlands fest im Griff und sorgen für Katastrophenzustände in Bayern. Was auf großer Ebene ein Verkehrschaos anrichten kann, birgt auch im privaten Rahmen durchaus Problempotenzial. Was sollten Hobbygärtner tun, wenn die Schneewalze auch im eigenen Garten anrollt? Reichen die Vorsorgemaßnahmen aus dem Herbst aus? Gibt es wichtige Notmaßnahmen und was ist unbedingt zu vermeiden? In diesem Artikel erhaltet Ihr die Antworten – auf geht’s!

Kübelpflanzen Winter, Gartenzeitung.com
Viele Gartenpflanzen benötigen bei Kälte und Schneefall einen guten Wärmeschutz um nicht zu erfrieren!

Weiße Gärten im Süden Deutschlands

Ein Blick auf das Wetter in Deutschland zeigt aktuell eine Art Zweiteilung: Während im Nordwesten eher Sturm und verhältnismäßig milde Temperaturen vorherrschen, sieht es im Süden frostig und vor allem schneereich aus.

In Bayern lässt sich die Wetterlage nur noch als Schneechaos bezeichnen und Vorhersagen für Neuschneemengen von einem Meter pro m² in den Alpen zeigen, dass sich die Lage nicht so schnell entspannen wird.

Angst oder Entspannung – was bewirkt Schnee im eigenen Garten?

Ein banger Blick in den eigenen Garten ist in den vom Schneefall betroffenen Regionen sicherlich nicht selten. Doch zunächst einmal zur Beruhigung:

Schnee ist im Normalfall nicht schädlich für den eigenen Garten.

Er erfüllt sogar eine gewisse Schutzfunktion und hat starke wärmeisolierende Eigenschaft. Somit kann sich der Garten unter der weißen Winterdecke eigentlich erholen und Kraft für den Frühling sammeln.

→ Doch Achtung: Es gibt durchaus Aspekte, die ihr im Auge behalten solltet! Dies ist jedoch auch abhängig von euren Vorbereitungen im Herbst.

Vorbereitung ist alles – Fleiß im Herbst bedeutet Ruhe bei Schnee im Garten

„Ohne Winter wäre der Frühling nur halb so schön“

Walter Ludin

Wer sich mit den Basics der Wintervorbereitungen im Garten beschäftigt, hat auch bei Kälteeinbruch und Schneemassen fast alles im Griff. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören dabei:

  1. Pflanzen als Frostmuffel – der richtige Winterschutz ist entscheidend

Im Grunde sind viele Pflanzen sehr robust und halten auch niedrigere Temperaturen aus. Somit reicht es in den meisten Fällen, eine wärmende Schicht mit Laub oder Mulch zwischen den Pflanzen zu verteilen. Einige Pflanzen benötigen jedoch besondere Pflege. Beispiele gefällig? Hier sind sie:

  • Kübelpflanzen sollten mit dem Topf in einer mit Rindenmulch befüllte Holzkiste oder einem Jutesack untergebracht werden.
  • Dahlien benötigen einen Umzug in Kisten mit Sand oder Humus und eine frostfreie Lagerung in einem dunklen Raum.
  • Frostempfindliche Exoten überstehen den Winter oft nur in warmen Räumen.
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Kübelpflanzen, v.a. wenn Rosen darin gepflanzt sind, benötigen einen ordentlichen Winterschutz, um Erfrierungen zu vermeiden.
  1. Trocken und bedeckt – so überstehen auch Gartenmöbel den Winter

Sollte keine Möglichkeit bestehen, die Gartenmöbel in einem Schuppen oder Gartenhäuschen unterzustellen, kommt es ganz auf den Einzelfall an. Möbel aus wetterbeständigem Kunststoff, Teakholz oder Edelstahl überstehen den Winter oft unbeschadet. Und der Rest?

Gartenmöbel aus empfindlicheren Materialien sollten mit einer guten Abdeckplane geschützt werden. Doch Vorsicht: Es ist wichtig, die Möbel vorher gut abzutrocknen und eine entsprechende Luftzirkulation zu ermöglichen.

Zur Übersicht noch einmal ganz einfach:

Material der Gartenmöbel Art der Lagerung
Alle Lagerung in einem Schuppen oder einem Gartenhaus
Wetterbeständiger Kunststoff, Teakholz oder Edelstahl Lagerung im Freien kein Problem
Empfindlichere Holz- oder Kunststoffarten Trockene Lagerung unter einer Abdeckplane

Tabelle 1: Arten der Lagerung von Gartenmöbeln

  1. Bitte ohne Eis – der Gartenteich ist frostempfindlich

Der Gartenteich ist häufig der Höhepunkt der eigenen Grünoase. Im Herbst benötigt er zur Wintervorbereitung jedoch besondere Zuwendung. Und wie geht das?

Hier die wichtigsten Maßnahmen im Überblick:

  • Teichschlamm durch entsprechenden Sauger entfernen (wirkt der Entstehung von Faulgasen entgegen)
  • Teichoberfläche nicht komplett zufrieren lassen (eine kleine eisfreie Stelle fördert die Entweichung von Faulgasen)
  • Eisfreihalter oder Teichheizer nutzen (verhindert bei starkem Frost komplettes Zufrieren)
  • Teichpumpe, UV-Lampe und auch weitere empfindliche Technik entfernen, reinigen und einlagern (sie ist nicht frosthart!)
  • Wasserpflanzen zurückschneiden

Die Fische selbst bewegen sich in untere Wasserschichten des Teichs und verfallen in eine Art Winterstarre. So überstehen diese den Winter oft ohne Probleme.

Video: Der Gartenteich lässt sich durch relativ einfache Maßnahmen vor dem Durchfrieren schützen. Schaut euch das Video an und setzt die Tipps einfach um!

Die Gartenfeuerwehr – welche Akutmaßnahmen sind bei Schnee im Garten hilfreich?

In den letzten Jahren haben wir uns in vielen Regionen an eher milde Winter gewöhnt – der Klimawandel macht es möglich.

Doch was tun, wenn Väterchen Frost plötzlich doch mal wieder mit äußerster Härte zuschlägt? Mit der richtigen Vorbereitung im Herbst ist ein Großteil bereits getan, aber auch akute Maßnahmen können noch helfen:

  1. Frost für Bäume so schädlich wie Sonnenbrand – so lassen diese sich schützen

Gerade junge Obstbäume mit dünner Rinde sind sehr empfindlich gegen sogenannte Frostrisse. Wenn die Sonne bestimmte Bereiche anstrahlt, dehnen diese sich aus und es bilden sich Risse in der Rinde. Die Risse sind wiederum ein Einfallstor für Bakterien und Parasiten.

Doch wie lässt sich dem vorbeugen? Ganz leicht: mit einem Weißanstrich. Einfach die „Sonnenseite“ der Rinde mit spezieller Farbe weiß anstreichen. Die Farbe reflektiert die Sonnenstrahlen und verhindert eine zu starke Erwärmung der Rinde.

  1. Pflanzen haben im Winter mitunter schwer zu tragen – mit ein bisschen Hilfe wird es leichter

Schnee ist für viele Pflanzen im Garten eine weiße Schutzschicht. Doch gerade die empfindlicheren Pflanzen wie bestimmte Rosenarten oder immergrüne Gehölze können die starke Schneelast nicht immer tragen. Deshalb ist es wichtig, hier den Schnee regelmäßig abzuschütteln, um Astbrüche zu verhindern.

Beachtet: Gerade im Vorgarten ist dies sehr wichtig – schließlich soll kein parkendes Auto in der Straße oder gar ein Passant verletzt werden!

  1. Die Guten ins Kröpfchen – Vögel freuen sich über Energie

Wenn der Frost in Verbindung mit starkem Schneefall zuschlägt, sitzt es sich am besten am warmen Kamin. Diese Wahl haben Vögel leider nicht. Sie müssen auch dann in der Kälte ausharren.

Das klappt normalerweise auch sehr gut, jedoch verbrauchen sie dabei viel Energie. Wenn wir unseren gefiederten Freunden helfen wollen, ist eine Fütterung jetzt durchaus angebracht. Hier eignen sich besonders gut Futtersäulen oder Futterhaussilos.

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Vogelsilos sind eine saubere und hygienische Form der Vogelfütterung im Winter.

Don’t do this – die größten Fehler bei Schnee im Garten

Wie heißt es so schön: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Auch wenn dies bei weitem nicht immer stimmt, können Fehler dem Garten im Winter durchaus auch schaden. Darüber hinaus wird Vergesslichkeit mitunter sehr teuer:

  1. Stehendes Wasser kann bei Schnee und Frost im Garten teuer werden

Extremer Frost sorgt dafür, dass stehendes Wasser gefriert. Für die Gefäße geht dies oftmals nicht sonderlich gut aus. Dabei ist es egal, ob es sich um Wasserleitungen mit Außenanschluss, Springbrunnen oder Regentonnen handelt.

Aus diesem Grund solltet ihr niemals vergessen, Außenleitungen im Winter abzudrehen und weitere Wassergefäße (bis auf den Teich) entsprechend auszuleeren. Euer Geldbeutel wird es euch danken!

  1. Salz gehört in die Suppe – nicht in den Garten

Bestimmte Wege im Garten zum Kompost sollen auch im Winter begehbar sein. Aus diesem Grund wird dort gerne gestreut. Doch hier gilt: kein Salz benutzen.

Wird Salz gelöst, kann es die Pflanzen und Bäume in eurem Garten nachhaltig schädigen. Darüber hinaus beseitigt das Salz wertvolle Kleinstlebewesen und Mineralien. Auf diese kann der Boden aber eigentlich nicht verzichten.

Wenn ihr streut, greift lieber zu Sand. Diesen könnt ihr im nächsten Jahr bei Bedarf sogar in den Gartenboden einarbeiten.

  1. Der Rasen hat auch Gefühle – bei Schnee im Garten ist deshalb betreten verboten

Wenn es in eurem Garten verschneit ist, solltet ihr den Rasen nicht betreten. Der Schnee verdichtet sich sonst, was quasi einer Versiegelung gleichkommt. Dies begünstigt jedoch eine Schwächung sowie Fäulniskrankheiten wie die Typhulafäule. Und das kann doch niemand wollen, oder?

Fazit – Schnee im Garten ist bei etwas Vorbereitung wunderschön

Die Schneemassen in Bayern haben für ein allgemeines Chaos in Sachen Verkehr und Infrastruktur gesorgt. In eurem Garten muss dies nicht sein. Eigentlich ist Schnee sogar eine gute Möglichkeit für die Pflanzen, Ruhe zu finden.

Doch als stolze Gartenbesitzer solltet Ihr eure Hausaufgaben im Herbst gemacht haben. Wichtige Frostschutzmaßnahmen wie die Präparierung des Gartenteichs, die Einlagerung der Gartenmöbel und Winterschutzmaßnahem für die Pflanzen sind essenziell.

Sollte der Schnee dann kommen, könnt Ihr bis auf kleine Eingriffe wie das Abschütteln von Schneemassen oder das Füttern von Vögeln nicht viel mehr tun, als die winterliche Idylle zu bewundern.

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