Tiere im Haus und Garten

Taubenschwänzchen, Macroglossa stellatarum

Der “Kolibri” welcher „doch nur” ein Schmetterling ist

Er ist klein und schnell, grau-orange gefärbt und schwirrt von Blüte zu Blüte, in die er dann seinen „Rüssel” taucht – eben wie ein kleiner “Kolibri” – das Taubenschwänzchen (Macroglossa stellatarum).

So genannt, nach dem schwarz-weiß gezeichnete Hinterleib, der dem Federschwanz eines Vogels ähnelt. Bei diesen vorgetäuschten Federn handelt es sich jedoch um verlängerte Schuppen, mit deren Hilfe das Taubenschwänzchen erstaunlich gut steuern kann.

Fakten zum Taubenschwänzchen

TaubenschwanzMit ca. 4 cm gehört dieser Wanderfalter, ursprünglich beheimatet im Mittelmeerraum, zu der Familie der Schwärmer (Sphingidae) und wahrscheinlich ist das warme Klima die Ursache dafür, dass dieser kleine Flitzer mittlerweile auch hier in Deutschland und den angrenzenden Ländern beheimatet ist.

Durch Massenvermehrung und Futtermangel in seiner südlichen Heimat, entwickelten die zarten Taubenschwänzchen einen starken Wandertrieb und fingen an gewaltige Strecken zu bewältigen.

In nur 14 Tagen können sie bei einer Spitzengeschwindigkeit von 80 km/h, Strecken bis zu 3000 km zurücklegen, wobei sie immer wieder in Gärten und an Balkonblumen Nektar tanken müssen.

Erstaunlicherweise wurden die kleinen Taubenschwänze bereits bis in Skandinavien gesichtet.

Enorme Flugleistung des Taubenschwänzchen

Taubenschwanz2Ähnlich wie Kolibris können Taubenschwänzchen ihre Flugrichtung in Sekundenbruchteilen nach oben, unten, seitlich, vorwärts und rückwärts ändern und für die Aufnahme von Nahrung sogar in der Luft stillstehen.

Diese Schwirrflüge kosten aber enorm viel Energie, ca. 0,6 Gramm Nektar pro Stunde bei voller Flugleistung und deshalb muss der kleine Falter dementsprechend viele Eilflüge tätigen um seinen Energieverlust auszugleichen.

Mit seinem überlangen Rüssel, der manchmal größer ist als der eigene Körper, kommen die Taubenschwänzchen in Blüten, welche für manch andere Insekten unerreichbar sind wie z.B. Winden, Lichtnelken oder Seifenwurz.

Erstaunlich an den Taubenschwänzchen, der normalerweise zu der Familie der nachtaktiven Schwärmer gehört ist auch, dass sie an heißen Tagen hauptsächlich morgens und in den Abendstunden zu sehen sind. Selbst Regen kann sie nicht davon abhalten umherzuschwirren und Futter aufzunehmen, wobei die enormen Geschwindigkeiten der Schwirrflüge das Taubenschwänzchen gut vor in den Blüten versteckten Fressfeinden wie z.B. Spinnen schützt, da immer ein ausreichender Abstand zu den Blumen bleibt.

das Taubenschwänzchen kann in fünf Minuten mehr als hundert Blüten besuchen.

Vermehrung und Überwinterung des Taubenschwänzchens

Da viele Taubenschwänzchen mittlerweile nicht mehr in ihrer Heimat zurückfliegen, legen sie ihre Eier hier in die heimischen Gärten und bereits dadurch sind diese kleinen Falter nunmehr vermehrt hier in unseren Gefilden zu finden.

Aufgrund unserer inzwischen relativ mild verlaufenden Winter überwintern die Taubenschwänzchen sogar hier und versuchen im Herbst in dunklen Kellern oder hohlen Bäumen zu überleben. Die Lebensdauer der kleinen Schwärmer beträgt bei Überwinterung je nach Generation vier Wochen bis zu fünf Monaten.

Die Tiere überwintern als voll entwickelte Schmetterlinge – vertragen dabei aber keinen Frost.

Ebenfalls versuchen jedoch auch zahlreiche Taubenschwänzchen wieder zurück in ihre südliche Heimat zu fliegen, wobei fast alle aber dabei durch die kalten Luftströmungen in den alpinen Gipfellagen umkommen.

Da die kleinen „Kolibrischwärmer” aber immer weder vermehrt in unseren Gärten gesichtet werden, ist davon auszugehen, dass zumindest ein Teil auch hier in Deutschland die Überwinterung übersteht und hier heimisch ist.

Autor: Fr. E. Hoffmann-Straub, Fotos Taubenschwanz © chris-m & Brona – Fotolia.com, Schmetterling im Anflug auf Blüte © qphotomania

Hier noch tolle Links zum Taubenschwänzchen mit zahlreichen Erfahrungen und Kommentaren:

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