Garten aktuell

Gemüse und Obst selbst anbauen – Subsistenz leben

Gemüse und Obst kommen aus dem Supermarkt, die Milch aus dem Karton und Fleisch von der Theke. So ein verzerrtes Weltbild haben nicht nur Großstadtkinder, sondern auch viele Erwachsene. Ihnen ist die Realität der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion schlicht abhandengekommen.

In vielen Teilen der Welt wird aber noch heute Subsistenzwirtschaft betrieben. Das bedeutet, dass Güter des täglichen Bedarfs selbst angebaut oder gezüchtet werden. Keine Massenproduktion und keine industrielle Verarbeitung, die in der westlichen Welt dominiert. Im Kleinen finden aber immer mehr Menschen, auch hierzulande, zurück zum Eigenanbau von Obst und Gemüse.

Gewächshaus für schnelles Wachstum

Wer effizient und schnell Pflanzen aufziehen möchte, dem sei ein Gewächshaus ans Herz gelegt. Dort können Gemüsesorten, wie Tomaten, Salate, Zucchini und Paprika angebaut werden. Der Bau eines Gewächshauses ist nicht schwer und ist auch mit eigenen Mitteln möglich.

Es gibt auch Gewächshaus-Bausets, was die Arbeit noch weiter vereinfacht. Steht das gläserne Haus auf einem festen Fundament, so ist es in der Regel auch durch die Gebäudeversicherung abgedeckt. Je nachdem, welches Gemüse man anbauen möchte, sollte das Gewächshaus beheizbar sein. Das kann auch im Winter recht praktisch sein, wenn man ganzjährig frisches Gemüse beziehen möchte.

Anbauzeiten berücksichtigen

Auch ohne Gewächshaus glückt der Eigenbau. In vielen Fällen können Gemüsesorten sogar gar nicht im Gewächshaus gedeihen. Denn zur Früchtebildung benötigen viele Pflanzen eine Bestäubung, für die es Insekten braucht. In einem abgeschlossenen Gewächshaus gibt es keine Insekten, also auch keine Fruchtbildung. Kartoffeln, Karotten und Rüben sind ohnehin heimische Sorten, die im Freien sehr gut gedeihen können. Dazu muss man natürlich die Anbauzeiten berücksichtigen.

Gewächshaus, Kunststoff, Gartenzeitung.com
Gewächshäuser gibt es in allen Variationen. Sie bringen einen höheren Ernteertrag auf kleiner Fläche.

Kartoffeln sollten Mitte März bis Mittel April ausgelegt werden. Gleiches gilt für viele weitere Gemüsesorten, wie Zwiebeln und Karotten. Wann das Gemüse geerntet werden kann, hängt ganz von den Wachstumsbedingungen ab. Bei sehr warmen Bedingungen mit ausreichend Feuchtigkeit wächst das Gemüse am schnellsten.

Bei Obst verhält es sich oftmals ein wenig anders. Apfel– und Birnenbäume brauchen eine lange Aufzucht, bis sie eines Tages einmal Früchte tragen. Schneller geht es hier mit Strauchobst, wie Himbeeren, Brombeeren und Stachelbeeren, die recht schnell wachsen und süße Früchte tragen.

Besonders beliebt sind auch Erdbeeren, die innerhalb eines Jahres wachsen. Beim Obst müssen viele Sorten aber bereits im Vorjahresherbst ausgesät werden. Die meisten Obstsorten sind winterfest und stellen keine besonderen Überwinterungsansprüche. Eine Schicht Mulch reicht in der Regel aus, damit die Pflanzen keine Schäden abbekommen.

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Wer ein sonniges Plätzchen hat und Wein dorthin pflanzt, wird oft nach wenigen Jahren mit einer üppigen Weinernte belohnt.

Vorsicht vor großem Aufwand

Viele Obst- und Gemüsesorten sind sehr aufwendig in der Pflege. Damit etwas aus ihnen wird, müssen Gärtner viel Zeit und Mühe in die Hand nehmen. Dazu zählen unter anderem Weintrauben, die besonders viel Licht benötigen, um bei der Ernte schön süß und saftig zu sein. Wer eigenen Wein herstellen möchte, der muss besonders gut aufpassen und bestimmte Schneidetechniken beherrschen und sich bei den Weinsorten auskennen.

Aufwendig sind auch exotische Pflanzen, wie Yams, Süßkartoffeln oder Wasabi, alles Pflanzen, die nicht natürlich bei uns vorkommen. Hier müssen spezielle Bedingungen geschaffen werden, damit der Anbau überhaupt erst möglich wird. Allerdings sollte man keine zu hohen Erwartungen haben, denn Geschmack und Qualität können sich von den käuflichen Sorten stark unterscheiden.

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