Der Dill (Anethum graveolens), auch Gurkenkraut, Kümmerlingskraut oder Dillfenchel genannt. Als Gewürz wird das geschmacklich mit Anis und Kümmel verwandte Kraut heute in ganz Europa verwendet, unter anderem zur Verfeinerung von Salaten, Saucen oder Fischgerichten, zur Herstellung von Kräuteressig oder für die Konservierung von Gemüse (eingelegte Gurken).
Erzählungen zufolge soll das Heil- bzw. Gewürzkraut ursprünglich aus dem Vorderen Orient stammen und dort bereits vor 3000 Jahren verwendet worden sein. Ca. 250 v. Chr. brachten Römischen Legionären die Pflanze auch nach Zentraleuropa.
Angeblich rieben sich bereits Gladiatoren im alten Rom mit Dill-Öl ein, um ein Entzünden der Wunden zu verhindern.
Seine „Zauberkräfte“ besänftigen nicht nur Hexen, sondern auch Gewitter.
Pflegetipps
Anbau: das einjährige Kraut wird ab April direkt ins Gemüsebeet gesät. Hierbei bevorzugt er nahrhafte und feuchte Erde. Er wächst gut an windgeschützten Plätzen und in sonniger bis halbschattiger Lage. Ein Platz zwischen Möhren, Zwiebeln und Gurken ist hierbei ideal. Dort gepflanzt, soll er sogar Schädlinge von benachbarten Pflanzen fern halten.
Der gelb blühende Doldenblütler wird bis zu 1 m hoch. Da die Pflanze fenchelartig aussieht, wird er auch leicht mit dem Fenchel verwechselt, jedoch riecht er aromatischer.
Ernte: Der Dill enthält im Juli/August das meiste Aroma. Frische Blätter kann man laufend ernten, dabei den Stängel mit abschneiden. Die Samen sind erntereif, wenn sie sich bräunlich verfärben.
Lagern: Dillkraut trocknen oder einfrieren (wobei es hierbei etwas an Aroma verliert). Die Samen trocknen und kühl/dunkel aufbewahren.
Verwendung in der Küche
Dill am besten frisch verwenden, nie mitkochen, da er sonst Aroma verliert. Ebenso verliert er getrocknet an Aroma. Er gibt Salaten, Fisch und Saucen eine feine Würze. Die braunen Samen kann man zum Einlegen von Gurken nutzen.
Verwendung als Heilkraut
Als Tee oder in Wein gekocht, kann man Dillsamen gegen Blähungen und Magenkrämpfe verwenden.
Da er harntreibend und auch auswurffördernd wirkt, wird Dill auch als Bestandteil von Kräutermischungen zur Entgiftung verwendet.
Schnellleser Überblick:
Pflanzenname: | Dill (Anethum graveolens) |
Synonyme: | Gurkenkraut, Kümmerlingskraut, Dillfenche, Blähkraut |
Pflanzenfamilie: | Doldenblütler |
Verwendung: | Dill als Heilpflanze entkrampft die Muskulatur des Magen- und Darmtraktes. Wirkt harntreibend und auch auswurffördernd. Dill als Küchenkraut würzt Gurken, Salate, Soßen oder Fischgerichte. Dienst zur Herstellung von Kräuteressig. |
Aussaat-Zeit: | Ab April. Samen kann im Freien oberflächlich verstreut und leicht eingeharkt werden. Das einjährige Kraut wird ab April direkt ins Gemüsebeet gesetzt. |
Standort: | möglichst sonnig, leicht windgeschützt |
Boden: | gut durchlässig, mäßig nährstoffhaltig, humusartig |
Gießen: | reichlichg gießen, Boden feucht halten |
Düngen: | nicht nötig |
Blütezeit: | 1 Monat nach Aussaat |
Erntezeit: | je nach Anbauzeit von Mai bis Oktober |