Die Fingerblättrige Akebie (Akebia quinata) oder auch Fünfblättrige Akebie, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Fingerfruchtgewächse (Lardizabalaceae).
Wegen ihrer filigranen, immergrünen Blätter, ihrer langen Laubhaftung und ihres schnellen Wachstums wird die Akebie zur Fassadenbegrünung oder als Sichtschutz verwendet; – eine geschätzte Zierpflanze, die bisher aber nur wenigen Hobbygärtnern bekannt ist. Zu finden ist die Pflanze ursprünglich in den bergigen Wäldern Ostasiens, wo sie wild wächst.
Im Mai trägt die Fingerblättrige Klettergurke sowohl violettbraune und faszinierend geformte, weibliche, als auch kleinere, aromatisch duftende, rosafarbene männliche Blüten, die in Trauben zusammenstehen. Da die Blüten einen würzigen Geruch nach Vanille verströmen, wird die Pflanze unter anderem auch Schokoladenwein genannt.
Die Pflanze selbst blüht von April bis Mai. Die gurkenförmigen, eßbaren Früchte besitzen eine purpurviolette Farbe und reifen besonderns in Weinanbaugebieten wegen des Klimas von September bis Oktober.
Der würzige Vanillegeruch der Blüten macht die Kletterpflanze zu etwas besonderem.
Vermehrung, Standort und Schnitt des Schokoladenweins
Die Akebie kann über Ableger vermehrt oder über Samen, welche in den großen Früchten enthalten sind, von April bis Mai in Töpfen ins Freiland ausgesät werden. Da der Samen sehr schwer und unregelmäßig keimt, ist die Anzucht nicht ganz unproblematisch. Im Sommer ist die Vermehrung durch Setzlinge wesentlich einfacher und lohnender. Der Pflanzabstand sollte 50 cm nicht unterschreiten.
In warmen Regionen (Weinbauklima) kann sie durchaus dazu neigen, unterirdische Ausläufer zu bilden und sich in verschiedene Richtungen zu verbreiten. Wer dies verhindern möchte, kann dies durch eine Rhizomensperre vermeiden.
Die Akebie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen, warmen und auch windgeschützten Standort und muss ausreichend mit Wasser versorgt werden.
Eine Rhizomensperre ist beim Schokoladenwein empfehlenswert!
Wächst die Pflanze anfangs etwas zögerlich, so erhält sie bei guter Pflege nach 2 – 3 Jahren eine dichte Belaubung. Die ersten Blüten erscheinen nach etwa fünf Jahren. Die Pflanze ist frosttolerant, aber mehr wie Minus 10 bis 15 Grad sollte sie nicht ausgesetzt werden. In besonders rauen Gegenden und auch bei jungen Pflanzen ist unbedingt ein Winterschutz erforderlich. Ist es der Akebie zu kalt verliert sie die Blätter. Ansonsten ist sie recht anspruchslos und eignet sich deshalb auch gut für die Anfänger unter den Hobbygärtnern.
Sie kommt mit jeder normalen Gartenerde zurecht. Zu empfehlen ist ein nährstoffreicher, sandiger, humoser und gut drainierter Boden, damit nicht benötigtes Gieß- und Regenwasser gut abfließen kann.
Zurückschneiden ist normalerweise nicht erforderlich. Es ist ausreichend, alle 2 bis 3 Jahre etwas auszulichten, oder ggf. im Frühjahr einen Rückschnitt einzelner Triebe vornehmen, um den Neuaustrieb, besonders im unteren Bereich, anzuregen.
Tipps und Hinweise zur Akebie
Der Schokoladenwein kann eine Wuchshöhe bis zu 12 m erreichen. Er eignet sich als Kletterpflanze oder auch für die hängende Begrünung. Durch die starke verholzende Belaubung ist das Einflechten der Triebe erforderlich und die Kletterpflanze benötigt eine Rankhilfe, wie z.B. ein Gerüst, ein Gitter, mit waagerechten und senkrechten Streben, oder ein Seilsystem.
Um ein Austrocknen zu vermeinden, gerade in den oberen Bodenschichten, sollten die Pflanzscheiben der Fingerblättrigen Klettergurke, (abgetrennte Bereiche, die an die Bodenbedürfnissen einer Kletterpflanze angepasst wurden), ganzjährig mit Laub oder Rindenmulch bedeckt bleiben. Die Erde einer Pflanzscheibe sollte möglichst gemulcht, bepflanzt oder mit Kies bedeckt sein.
Früchte der Akebia, des Schokoladenweins
Nachtrag: Inzwischen haben wir den Schokoladenwein / Akebia seit rund 8 Jahren im Garten kultiviert. Er wächst problemlos, ist nicht krankheitsanfällig, überwintert selbst im Allgäu souverän und erobert sich den den Sichtschutzzaun.
Mutig darf man im Frühjahr, selbst im Sommer schneiden – der Schokoladenwein nimmt es im Wachstum kaum übel. Und nach all den Jahren trägt der Schokoladenwein sogar essbare, wunderschöne blaue Früchte! Diese sind 7 bis 10 cm groß und reifen im September / Oktober aus.
Obwohl wir sehr oft gelesen haben, dass die asiatische Pfanze in unserer Klimazone kaum Früchte trägt, haben wir selbst im Allgäu nun die ersten Früchte des Schokoladenweins ernten dürfen. Viele reife, blaue Früchte, die sehr süß schmecken. Ein Sichtschutz der nicht nur nutzt, sondern auch noch sehr lecker schmeckt!
Fingerblättrige Klettergurke als Heilmittel
Die getrocknete Rinde der Akebie gilt in China und Japan als Heilmittel. Als solches ist sie vom Japanischen Sozialministerium auch anerkannt. Sie hilft bei ausbleibender Menstruation und beim Stillen, wirkt diuretisch (harntreiben) und entzündungshemmend.
Der Frucht selbst, werden zudem krebsheilende und der Wurzel überdies eine fiebersenkende Wirkung zugeschrieben. Die Blätter können als Tee zubereitet werden.
Untersuchngsergebnissen zufolge, fällt die Klettergurke unter die schwangerschaftsverhütenden Pflanzen in China.