Bäume, Sträucher, Hecken

Heidelbeere, Blaubeere, Vaccinium myrtillus

Heidelbeeren haben viele Namen

Die Heidelbeere trägt neben ihrem botanischen Namen Vaccinium myrtillus viele regional unterschiedliche Namen. Weit verbreitet ist ihre Bezeichnung als Blaubeere, Schwarzbeere, Moosbeere oder Wildbeere. Man nennt sie aber auch Zeckbeere, Heubeere, Bickbeere oder Waldbeere.

Tatsächlich findet sie sich in einigen Regionen noch wildwachsend in Wäldern. Die Heimat der Heidelbeere ist die gesamte Nordhalbkugel, wobei sich die amerikanische von der eurasischen durch die Farbe des Fruchtfleisches unterscheidet.

Amerikanische Kulturformen enthalten jedoch auch kein blaues Fruchtfleisch mehr, so dass es nicht mehr zu einer Verfärbung der Zähne kommt. Die Blütenform der Heidelbeere ist sehr interessant, denn innerhalb einer kleinen, grünen bis orangefarbigen Glocke erkennt man schon die Beerenform.

Der kleine, etwa 10 bis 60 Zentimeter hohe Strauch blüht im April bis Mai. Die Früchte entwickeln sich von Juli bis September. Ein Heidelbeerstrauch kann mit bis zu dreißig Jahren sehr alt werden. Man hat also lange Freude daran.

Heidelbeere, Blaubeere, Gartenzeitung.com
Kulturheidelbeeren werden deutlich größer, als ihre wilden Verwandten!

Kulturheidelbeeren sind deutlich größer, als die wildwüchsigen. Sie können mehrfach so groß werden, wie ihre wilden Vorfahren. Es gibt viele verschiedene Sorten der Heidelbeere, die zu den Heidekrautgewächsen zählt. Sie reichen von frühen über mittelfrühe bis zu späten Sorten.

Standort, Pflanzung und Schnitt der Heidelbeere

Obwohl die Heidelbeere in ihrer wilden Form in Wäldern wächst, liebt der kleine Strauch die Sonne und trägt im Schatten nur wenige Früchte. Der Boden muss gut durchlässig und ein wenig sauer sein. Deshalb sollte man den Boden vor der Pflanzung umgraben und mit Torfmull durchsetzen, und zwar bis zu einer Tiefe von zwei Spatenstichen. Auch ein wenig Schwefelblüte kann dabei in den Boden eingearbeitet werden.

Die Pflanzung erfolgt im Herbst oder in einem milden Winter, am besten bei abnehmenden Mond. Dabei müssen die Wurzeln des jungen Strauchs rund fünf Zentimeter dick mit Erde bedeckt werden. Anschließend gibt man eine dicke, wärmende Schicht aus Lauberde oder Mulch darüber.

Der Heidelbeerstrauch braucht in der Regel keinen Schnitt, wobei nach rund vier Jahren der Strauch ausgelichtet werden sollte. Danach sollte das Auslichten jährlich erfolgen.

Pflege und Vermehrung der Heidelbeere

Der Strauch wird viele Früchte tragen, wenn man den Boden im Frühjahr mit Ammoniumsulfat, Kalisulfat und Knochenmehl düngt. Außerdem sollte der Boden das ganze Jahr über mit Mulch oder Torfmull bedeckt sein. Gießen muss man den Strauch nur bei längerer Trockenheit.

Zur Vermehrung entfernt man 10 bis 15 Zentimeter lange Stecklinge von einem älteren Strauch und taucht die Schnittstelle in etwas Bewurzelungshormon, bevor man die Stecklinge in einen Topf mit Sand-Torf-Gemisch steckt. Man muss die jungen Stecklinge unter Glas oder Folie halten und kann sie im nächsten Frühjahr ins Freiland pflanzen.

Auch Vögel lieben Heidelbeeren

Nicht nur Menschen schätzen den guten Geschmack der Heidelbeeren, auch Vögel wissen die blaue Frucht sehr zu schätzen. Aus diesem Grund sollte man die Heidelbeersträucher am besten mit einem Netz schützen, um die Vögel daran zu hindern, die schmackhaften Blaubeeren restlos zu verspeisen.

Ernte und Lagerung der Heidelbeeren

Je nach Sorte kann man die Heidelbeeren ab Juli pflücken. Man sollte jedoch darauf achten, dass man nur wirklich reife Beeren pflückt. Im Kühlschrank halten sich die frischen Früchte einige Tage, so dass man ihren frischen Geschmack längere Zeit genießen kann. Für die längere Aufbewahrung kann man Blaubeeren trocknen, einkochen und einfrieren. Aus den Beeren lassen sich aber auch schmackhafte Gelees, Säfte, Liköre und Wein herstellen.

Vitamin- und Mineralstoffgehalt der Heidelbeere

Heidelbeeren sind sehr gesund und enthalten viele Vitamine und Mineralien. Aus den getrockneten Früchten kann man einen Tee herstellen, der sehr gut gegen Durchfallerkrankungen hilft, während frische Früchte durchaus abführend wirken können. Der Saft der Heidelbeere wirkt gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum und kann auch äußerlich bei frischen Wunden angewendet werden.

Des weiteren eignet sich die Heidelbeere zur Vorbeugung gegen Bluthochdruck, Darmentzündungen, Darmkrebs, Herzinfarkt und Schlaganfall. Auch im Einsatz gegen Würmer ist die Heidelbeere eine wahre „Wunderwaffe”. So eignet sich die Heidelbeere auch hervorragend als „Wurmkur”, falls man von den lästigen Tieren befallen ist. Bereits drei Tage einer  „Heidelbeerkur” reichen aus, um die Würmer zu bekämpfen. Die Blätter verwendete man früher einmal gegen Durchfall, Magenbeschwerden, Blasenschwäche und Husten. Da jedoch mit einer Überdosierung eine Vergiftung einher gehen kann, wird das nicht empfohlen.

Verwendung der Heidelbeeren

Heidelbeeren lassen sich in der Küche vielseitig verwenden. Egal ob als Kuchenbelag, Heidelbeertee, Süßspeisen mit Heidelbeeren, Heidelbeersaft, Heidelbeerlikör oder Heidelbeermarmelade – die Heidelbeere ist wahrhaft vielseitig einsetzbar und darüber hinaus sehr gesund!

Heidelbeerflecken leicht entfernen- so geht’s!

Die Heidelbeeren hinterlassen unschöne blaue Flecken, Ist ein Heidelbeerfleck auf die Kleidung geraten, sollte man den Fleck sofort mit Zitrone beträufeln, denn dadurch lässt er sich später leichter herauswaschen.

Auch nach dem Genuss von Heidelbeeren kann es möglich sein, dass die Zähne blau verfärbt sind. Auch hier ist die Zitrone das Mittel der Wahl, um die blauen Heidelbeerspuren zu beseitigen. Einfach in ein Stück Zitrone beißen, denn die Zitrone entfärbt Ihre Zähne und Zunge im Nu!

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