Frühling

Die 7 häufigsten Fehler beim Aussäen von Saatgut im Haus

Sämlinge selbst zu ziehen ist nicht nur eine kostengünstige Alternative zum teuren Pflanzenkauf in der Gärtnerei, sondern macht darüber hinaus Freude und stellt manchmal eine kleine Herausforderung dar. Das Endziel der eigenen Pflanzenanzucht sollten immer gesunde Jungpflanzen sein, die später robust genug sind, um im Gartenbeet ausgepflanzt zu werden.

Zugegeben: auf dem Weg zur kräftigen Jungpflanze, muss manchmal Lehrgeld bezahlt werden, denn so einfach es sich auch anhört, können dem ambitionierten Hobbygärtner typische Fehler bei der Aussaat oder während der Anzuchtphase der Samen passieren, die nicht selten den Sämlingen letztendlich „das Leben kosten“!

Um hier größeren Verdruss zu ersparen, gibt die Gartenzeitung.com bewährte Tipps gegen die 7 häufigsten Fehler bei der Aussaat von Samen.

1. Nicht genügend Licht

In jedem Fall beanspruchen Jungpflanzen viel Licht. Robuste Keimlinge benötigen ausreichend Tageslicht, um die Keimungs- und Wachstumsphase optimal zu durchlaufen. Wer nicht genügend Licht zur Verfügung hat, kann auch auf spezielle Pflanzenlampen verwenden.

Leuchtstoffröhren haben hierbei einen besonders guten Erfolg gebracht und eignen sich daher hervorragend als Lichtquelle für die Pflanzenanzucht. Wer zeitlich unabhängig sein möchte, kann einen Timer an der Beleuchtung anbringen, so dass die Sämlinge idealerweise ca. 12 bis 16 Stunden täglich mit künstlichem Licht versorgt werden.

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2. Zu viel oder zu wenig Wasser

Wie so oft, weder ein „zu viel“ noch ein „zu wenig“ ist förderlich für ein gesundes Wachstum von Sämlingen. Für die Anzucht reicht es meist vollkommen aus, wenn der Topf mit den enthaltenen Samen angefeuchtet und anschließend mit einer durchsichtigen Abdeckung bedeckt wird. Hier entsteht somit ein fast geschlossener Wasserkreislauf und die enthaltene Feuchtigkeit kondensiert und tropft anschließend zurück in das Pflanzsubstrat. Zusätzlich ist eine konstante Temperatur im Innenraum gegeben, wodurch viele Samen besser keimen und Jungpflanzen zügiger wachsen.

Gleichermaßen funktionieren kleine Anzuchtgewächshäuser, deren Pflanztöpfe nach Bedarf mit einem Wassersprüher befeuchtet werden können. Meist reicht dies alle 3 bis 4 Tage aus, denn durch die Abdeckung der Minigewächshäuser bleibt die hohe Luftfeuchtigkeit im Innenraum des Behälters und muss nur ab und an nachgewässert werden.ZimmergewaechshausBitte beachten: Bei allen Gefäßen mit Abdeckungen sollte auf die regelmäßige, kurze Lüftung geachtet werden (Abnahme des Deckels) , um zu hohe Temperaturen oder der Bildung von Schimmel vorzubeugen.

Wie man sich auch entscheiden mag, ob einfacher Blumentopf, Topf mit Abdeckung oder Minigewächshaus – in jedem Fall sollten die Töpfe Löcher an der Unterseite haben, um Staunässe zu vermeiden! Überflüssiges Wasser kann so abfließen und faulende Wurzeln werden vermieden.

Setzlinge unbedingt vor Staunässe schützen!
Setzlinge unbedingt vor Staunässe schützen!

3. Zu früh ausgepflanzte Sämlinge

Ein weiterer, typischer Fehler sind zu früh ausgepflanzte Sämlinge. Es mag gewisse Geduld erfordern, bis die Zeit gekommen ist, die eigens gezogenen Pflanzen ins Gartenbeet zu versetzen. Jedoch lohnt sich das Warten, denn die gezogenen Jungpflanzen sollten stark und robust sein, um in der „wilden Flora und Fauna“ des Gartens zu überleben. Viele Pflanzen sind nach 4 bis 6 Wochen stark genug, um ausgepflanzt zu werden – andere versierte Hobbygärtner warten die Bildung von 2 bis 3 Blattpaaren ab und versetzen die Sämlinge ab dieser Größe in den Außenbereich.

Bei frostempfindlichen Pflanzen ist unbedingt darauf zu achten, dass die Zeit der Fröste vorbei ist (Achtung Nachfröste!) . Als festes Datum im Gartenkalender hat sich hier die Zeit nach den Eisheiligen bewährt.

Setzlinge nicht zu früh aussetzen
Setzlinge nicht zu früh ins Freiland aussetzen!

3. Lichtkeimer – Dunkelkeimer: Was ist das denn bitte?

Klar, Samen wachsen in Erde und daher sollten sie mit selbiger auch gut bedeckt werden, oder? Dies kann ein folgenschwerer Trugschluss sein, denn Samen wachsen sehr wohl in Erde, aber manche Samen dürfen nur (leicht angedrückt) auf der Erde liegen, um zu keimen. In diesem Fall sprechen wir von sogenannten „Lichtkeimern“, also Pflanzen, die nur MIT Licht auskeimen.

Anders verhält es sich mit „Dunkelkeimern“, also Samen, die NUR im Dunklen (mit Erde abgedeckt) keimen. Dieses Saatgut muss mit Erde abgedeckt werden, um erfolgreich zu keimen.

Ob es sich nun um Lichtkeimer oder Dunkelkeimer handelt, erfährt man meist auf der Rückseite der Samentüte. Falls es keinerlei „Gebrauchsanleitung“ zum vorhanden Saatgut gibt, kommt die Faustformel zum Einsatz, dass Samen zwei-, bis dreimal so tief gepflanzt werden, wie sie breit sind.

Dunkelkeimer: Akelei, Alraune, Anemone, Arnika, Aronstab, Aster, Astilbe, Balkanmalve, Bärenklau, Blaustern, Blausegge, Buschmalve, Buschwindröschen, Christrose, Clematis, Echinacea, Edelweiss, Enzian, Eisenhut, Engelwurz, Erdbeerbaum, Fetthenne, Fingerhut, Frauenherz, Frauenmantel, Froschlöffel, Funkie, Gartenmelde, Gelenkblume, Geissbart, Ginseng, Glockenblume, Gundermann, Guter Heinrich, Günsel, Hahnenfussgewächse, Herbstzeitlose, Hibiskus, Himmelsleiter, Himmelsschlüssel, Hosta, Hopfen, Iris, Königskerze, Kornblume, Kuhschelle, Lavendel, Leberblümchen, Liguster, Lilie, Löffelkraut, Lungenkraut, Lupine, Mannstreu, Märzenbecher, Milchstern, Mohn, Narzisse, Nelke, Nieswurz, Odermennig, Perilla, Pfeiffengras, Pfingstrose, Phlox, Prachtkerze, Primel, Purpurdost, Purpurglöckchen, Ranunkel, Rauke, Reiherschnabel, Riesenschleierkraut, Rittersporn, Schafgarbe, Seifenkraut, Siegwurz, Sonnenhut, Steinbrech, Stiefmütterchen, Stockrose, Tellerkraut, Tränendes Herz, Trollblume, Tollkirsche, Veilchen, Vergißmeinicht, Wiesenraute, Winterling, Wolfsmilch, Zierlauch etc.
Lichtkeimer: Vergißmeinicht, Thymian, Salat, Dill, Möhren, Bohnenkraut, Kamille, Katzenminze, Majoran, Bohnenkraut, Melisse, Fingerhut, Fleissiges Lieschen, Glockenblume, Mauerpfeffer, Sonnenhut, Löwenmäulchen, Brunnenkresse, Kamille, Katzenminze, Kümmel, Lavendel, Oregano, Rosmarin, Sauerampfer, Gloxinie, Goldrute, Himbeere, Kornblume, Kuhschelle, Lein, Himbeere, Levkojen, Lobelien, Märzenbecher, Leinkraut, Leimkraut, Mädchenauge, Märzenbecher, Margerite, Melisse, Milchkraut, Milchstern, Mittagsblume, Minze, Mohn, Nachtkerze, Ochsenauge, Oregano, Nelken, Pampasgras, Rainfarn, Ringelblume, Rosmarin, Rudbeckia, Seifenkraut, Schafgarbe, Schlüsselblume, Teufelkralle, Wasserdost, Zitronengras, Zitronenmelisse etc.

4. Zu viele Keimlinge im Topf

So sehr man nun auch an den liebevoll gezogenen Pflänzchen hängt, es kommt der Tag, an dem der Topf- und das Platzangebot zu klein wird. Nun kann man mit der Radikalmethode vorgehen und die schwächsten Pflanzen einfach herausziehen, so dass ausschließlich die stärksten im
Topf verbleiben.

Alternativ pikiert man die Jungpflanzen. Aber bitte, was ist denn nun „pikieren“? Letztendlich meint pikieren nichts anderes, als vereinzeln. Mit einem Pikierstab (oder Stöckchen, Schaschlikspieß) werden die Jungpflanzen mitsamt des empfindlichen Wurzelwerkes aus dem bisherigen Topfballen gelöst und in einen größeren Topf verpflanzt. Viele Gärtner pikieren, wenn sich das zweite oder dritte Blattpaar am Sämling gebildet hat.

Zu viele Setzlinge im Topf
Zu viele Setzlinge in einem Topf hindern sich gegenseitig am Wachsen.

5. Kalt oder warm?

Die meisten Samen benötigen warme Temperaturen, um erfolgreich zu keimen, Aber auch hier: „Keine Regel ohne Ausnahme“! Es gibt sogenannte „Kaltkeimer“, wie Veilchen, Aster, Akelei, Lampionblume, Bärlauch oder Schlüsselblume. Diese Pflanzen stammen ursprünglich aus kalten Regionen und benötigen circa sechs Wochen eine Kaltphase von -4 bis +4 °C, um erfolgreich auszukeimen. Entsprechend der Wärme-, bzw. Kältebedürfnisse müssen die Samen gezogen werden, sonst keimt die Saat keinesfalls aus.

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6. Welche Samen sind das denn gewesen?

Fast jeder Gartenfreund kennt das: die schönsten Blumen müssen im kommenden Jahr unbedingt wieder im Garten blühen, daher wird frische Saatgut geerntet und in Tütchen verpackt. Leider häufen sich über die Zeit die Tütchen und in der geschäftigen Sommerzeit wandern all die gesammelten und getauschten Samen schnell in die Kiste für kommendes Jahr – leider ohne Beschriftung und genauere Hinweise! Bereits nach wenigen Monaten ist guter Rat teuer, denn welche Samen waren das denn nun genau?

Saatgut immer beschriften und kühl und trocken aufbewahren
Saatgut immer beschriften und kühl und trocken aufbewahren

Wer hier Klarheit und Struktur bewahren möchte, sollte unbedingt sofort alles beschriften, bevor es verwahrt wird. Eines ist klar – nach einigen Monaten sind die eingetüteten Kostbarkeiten nicht mehr zu unterscheiden und die spätere Anzucht wird ein abenteuerliches Rätselraten!

7. Last but not least: Niemals aufgeben!

Es ist noch keim Meister vom Himmel gefallen und gerade die Pflanzenanzucht macht sehr viel Freude, auch wenn sie nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Nur Mut, denn der größte Fehler von den hier genannten ist der: „aufzugeben“! Bleibt dabei und mit ein wenig Erfahrung, werdet ihr immer mehr Gartenschätze selber ziehen und später im Garten bewundern können!

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