Das Alter eines Baumes erkennen – so geht’s!
Ist der Baum erst einmal gesägt, tauchen an der Schnittstelle zahlreiche Ringe auf, die auch “Jahresringe” genannt werden. Der Name verrät es bereits: die Ringe geben das Baumalter in Jahren an.
Jeder einzelne Ring ist stellvertretend für ein Wachstumsjahr und je älter ein Baum ist, desto mehr Jahresringe kann er vorweisen. Die Ringe finden ihre Entstehung durch das Wachstum im Sommer und die Vegetationspause im Winter.
Im Frühjahr, wenn die Bäume ihre Wachstumsphase einläuten, bildet sich am äußeren Stamm eine Wachstumsschicht, die auch Kambium genannt wird. Diese Wachstumsschicht bildet Zellen, die nach innen größer werden und den Stamm in die Breite wachsen lassen.
Wenn im Herbst die Wachstumsphase vorbei ist, werden diese Tochterzellen immer kleiner und stellen im Winter ihr Wachstum gänzlich komplett ein. Ein Jahresring hat sich nun gebildet!
Im nächsten Jahr, wenn der Baum erneut im Frühling zu Wachsen beginnt, bilden sich erneut größere Zellen, die den nächsten Jahresring am Bauminneren abbilden werden.
Was verraten die Jahresringe noch?
Wenn die Jahresringe des Baumes breit gezeichnet sind, verraten sie ein gutes und üppiges Wachstum des Baumes in diesem Jahr. Der Baum hatte optimale Bedingungen, bezüglich des Klimas und des Regens. Bei dünnen Jahresringen können trockene Wachstumsperioden, Schädlingsbefall oder große Hitze der Grund sein.
Kann man ovale Jahresringe erkennen, deutet dies darauf hin, dass der Baum unterschiedlich stark gewachsen ist. Möglicherweise liegt dies daran, dass der Baum an einem Hang gewachsen ist oder starker Wind von einer bestimmten Richtung gegeben war.
Warum haben tropische Bäume keine Jahresringe?
Da tropische Bäume größtenteils gleichbleibende klimatische Bedigungen haben und keinen extremen jahreszeitlichen Temperaturschwankungen (Sommer / Winter ) unterworfen sind, bilden sie keine Jahresringe aus. Tropische Bäume haben meist immer ähnliche Temperaturen und Niederschläge, egal ob es nun Hochsommer oder Winter ist. Der Baum stellt daher sein Wachstum nicht ein und wächst kontinuierlich über das Jahr hinweg, wodurch keine Jahresringe gebildet werden.
Da die Tropenhölzer diese typischen Ringe nicht vorweisen, sondern nur Zuwachsringe aufzeigen, (die sich übrigens nur schlecht deuten lassen) ist das Holz wesentlich feiner als heimische Baumarten. Dadurch wird Tropenholz von der Möbelindustrie geschätzt und gerne zur Herstellung von Möbeln verwendet.