Der echte Mehltau breitet sich 2025 wieder früher und schneller aus als in vielen Jahren zuvor. Warm-trockene Frühjahre, starke Temperaturschwankungen und eng gepflanzte Beete sorgen dafür, dass viele Gärten schon im Frühsommer befallen sind. Mehltau ist einer der häufigsten Pilzkrankheiten im Hobbygarten – und gleichzeitig eine der am meisten missverstandenen. Die gute Nachricht: Man kann ihn meist sehr gut in den Griff bekommen, ohne Chemie, ohne Stress und sogar mit einfachen Hausmitteln. Hier erfährst du, woran du echten Mehltau sicher erkennst, warum er in manchen Jahren so extrem wird und was du sofort tun kannst, damit deine Pflanzen sich wieder erholen.
Was ist echter Mehltau?
Echter Mehltau ist ein Pilz, der sich als weißer, abwischbarer Belag auf der Oberseite der Blätter zeigt. Die Pflanzen wirken, als wären sie mit feinem Mehl bestäubt. Besonders häufig betroffen sind Rosen, Gurken, Zucchini, Kürbis, Wein, Erdbeeren, Sonnenblumen, Kapuzinerkresse und viele Zierpflanzen. Der Pilz liebt trockenes, warmes Wetter. Daher treten Befälle oft genau dann auf, wenn alles eigentlich „perfekt“ aussieht: sonnig, warm, trocken.
Warum echter Mehltau 2025 besonders stark ist
Die letzten Jahre zeigen ein klares Muster: Frühjahre werden wärmer und trockener, gleichzeitig gibt es kurze Feuchtigkeitsphasen. Nach milden Wintern überleben Sporen besser. Wenn die Luft dann plötzlich warm und trocken wird, startet der Pilz explosionsartig. Pflanzen, die sehr dicht stehen oder durch Düngung stark „weich“ gewachsen sind, sind besonders anfällig.
So erkennst du echten Mehltau eindeutig:
– Weißer, mehlartiger, leicht abwischbarer Belag
– Befällt zuerst junge Blätter
– Verformte Triebe
– Eingedrehte oder eintrocknende Blätter
– Tritt verstärkt an warmen, trockenen Tagen auf
Wichtig: Echter Mehltau sitzt immer oben auf dem Blatt.
Der wichtigste Unterschied zum falschen Mehltau:
– Echter Mehltau: oben, trocken, warm
– Falscher Mehltau: unten, feucht, kühl
Was du SOFORT tun solltest (Sofortmaßnahme in 5 Minuten):
– Befallene Blätter großzügig entfernen
– Pflanzen auslichten, damit Luft durchkommt
– Nur morgens gießen
– Milch-Wasser-Mischung mischen (1 Teil Milch, 9 Teile Wasser)
– Pflanzen alle 3–5 Tage besprühen
Diese Sofortmaßnahme stoppt bei vielen Pflanzen die Ausbreitung bereits nach wenigen Tagen.
Wirksame Hausmittel gegen echten Mehltau (erprobt & sicher):
– Milchlösung (1:9): stärkt die Blätter und hemmt Pilze
– Backpulverlösung: 1 TL auf 1 Liter Wasser
– Schachtelhalmbrühe: stärkt Pflanzen bei wiederholter Anwendung
– Neem oder Kaliseife: nur wenn Befall sehr hartnäckig ist
Hausmittel helfen am besten, wenn du sie früh anwendest und regelmäßig wiederholst.
Die häufigsten Fehler, die Mehltau schlimmer machen:
– Abends gießen (Blätter bleiben feucht → ideal für Pilze)
– Überdüngen mit Stickstoff → macht Pflanzen anfällig
– Pflanzen zu dicht setzen
– Betroffene Blätter im Kompost entsorgen
So beugst du Mehltau langfristig vor:
– Pflanzen luftig setzen (nicht zu eng)
– Nur morgens gießen
– Robuste, mehltauresistente Sorten wählen
– Regelmäßig ernten und auslichten
– Mulchen für gleichmäßige Feuchtigkeit
– Pflanzen nicht überdüngen
– Blätter möglichst trocken halten
Darf ich Mehltau befallene Pflanzen im Garten lassen?
Ja. In den allermeisten Fällen müssen Pflanzen nicht entfernt werden. Viele erholen sich sehr gut, wenn man befallene Triebe entfernt und anschließend 2–3 Wochen konsequent behandelt. Nur extrem geschwächte Pflanzen oder solche, die komplett überwachsen sind, sollten aus dem Beet genommen werden.
Wohin mit befallenem Pflanzenmaterial?
– Niemals in den normalen Kompost
– In die Biotonne
– Oder in einen heißen Thermokompost (über 55 °C)
Fazit
Echter Mehltau ist unangenehm, aber weder gefährlich noch ein Grund, Pflanzen zu verlieren. Mit etwas Aufmerksamkeit und ein paar einfachen Hausmitteln bekommst du ihn schnell in den Griff. Klar erkennen, früh reagieren und vorbeugen – das ist der Schlüssel. Und 2025 lohnt es sich besonders, genauer hinzusehen, denn Mehltau gehört zu den Gewinnern der warmen Jahre. Wer vorbereitet ist, kann seinen Garten trotz der Pilzgefahr gesund und kräftig durch die Saison bringen.