Bäume, Sträucher, Hecken

Hortensie, Hortensien, Hydrangeaceae

Romantischer Flair durch Hortensien

Ein schöner und harmonischer Garten muss kein Traum bleiben. Mit ein wenig Geschick und blühenden Pflanzen kann der Gartenbesitzer ein Schmuckstück aus seinem Garten gestalten.

Immergrüne Pflanzen sorgen im Winter für ein wenig Farbe und im Sommer bezaubern Pflanzen mit ihrer Blütenpracht. Sicher können Trendpflanzen den Garten einen neuen Charakter geben, doch warum nicht was Altbewährtes pflanzen?

Hortensien wurden bis vor kurzem oftmals als altmodisch und verstaubt bezeichnet, jedoch erleben die sagenhaften Blütensträucher heute eine wahre Renaisance. Ohne Zweifel gehören sie wieder zu den beliebtesten und bekanntesten Pflanzen. Sie bringen ein romantisches Flair in jeden Garten. Ebenso als Kübelpflanze auf Terrasse, Balkon, auf der Fensterbank oder in einer Vase bestechen sie durch ihre spaktakuläre Schönheit.

Hortensie

Bauernhortensie

Die Bauerhortensie wurde Ende des 18. Jahrhunderts von ihrer Heimat Asien nach Europa eingeführt. Viele Naturforscher, die in den fernöstlichen Ländern reisten, bewunderten die prachtvolle Pflanze. Sie fertigten Herbarien (getrocknete und gepresste Pflanzen) an und schmuggelten sie auf dem Seeweg nach Europa.

Ende des 18. Jahrhunderts blühten die ersten Bauernhortensien in England und in Frankreich in den adeligen Gärten. Die Verbreitung der Pflanzen führte nach Deutschland und die Hortensie wurde zur Lieblingsblume der preußischen Königin Luise.

Hortensie

Ab der Jahrhundertmitte wurden Hortensien (Hydrangea) aus Asien gezüchtet und Kreuzungen entstanden. Es gibt ca. 70 bis 80 Arten der Hortensie. 33 Arten der Hortensie kommen allein schon aus China. Doch mittlerweile sind einige Hortensien-Arten auch bei uns zu finden, wie z. B. die Samt-, Weiße Schneeball-, Rispen-, Hochstamm-, Hänge und Kletterhortensie.

Doch die wohl am weitesten verbreitete Art ist noch immer die Bauernhortensie, auch Gartenhortensie (Hydrangea macrophylla) genannt. Fast genauso beliebt ist die Waldhortensie, auch als Schneeballhortensie bezeichnet.

Hortensienarten

Alle Hortensien Arten sind verholzende Halbsträucher, Sträucher, kleine Bäume oder Kletterpflanzen, die früher in der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae) gehörten. Heute zählen sie zur Familie der Hortensiengewächse (Hydrangeaceae). Sie werden 1 Meter bis 3 Meter hoch – außer Kletterhortensien, diese klettern bis zu 10 Meter in die Höhe.

Die wundervollen in Rispen oder Schirmrispen stehenden Blüten, sind nur unfruchtbare große Scheinblüten aus weißen und farbigen Kelchblättern. Im Innern allerdings stehen zahlreiche fertile (fruchtbare) Blüten. Mittlerweile gibt es Hortensien in verschiedenen Farben wie z. B. weiß, blau, pink und in verschiedenen Farbabstufungen.

Hortensie
Bauernhortensien gibt es heute in den verschiedensten Farben und Blattformen. Hier eine gekräuselte Hortensiensorte.

Die kahlen länglichen bis runden Blätter sind meist gegenständig, nur bei den Samt Hortensien sind sie behaart und beidseitig samtig. Einen anderen Wuchs der Blätter haben eichenblättrige Hortensien. Sie sind den Eichenblättern ähnlich.

Diese Pflanzen kommen nicht aus Asien, sie stammen aus den trockenen Gebieten Amerikas. Sie brauchen keine trockenen Winter und keinen feuchten Sommer. Optimal sind für die Sträucher lange Trockenperioden.

Einen ganz besonderen Wuchs haben die Kletterhortensien, sie wachsen in ihrer Heimat bis in die Kronen von Bäumen. Mit ihren Haftwurzeln halte sie sich an rauen Untergründen fest und klettern in die Höhe. Ihre Blüten sind weiß und haben einen Durchmesser von ca. 20 cm. Die Pflanzen sind sehr gut geeignet zur Begrünung von Nord- und Westwänden.

Als Busch in Kübel kommen ihre zauberhaften Blütenbälle ausgezeichnet zur Geltung. Im Garten verwandelt die Hortensie den Standort in ein blühendes Areal. Auch in Körbe oder Ampel zeigen Hänge-Hortensien ihr unermüdlichen Blütenreichtum.

Die Hydrangea

Ganz gleich welche Art der Pflanze, sie bereichern jeden Garten, Terrasse, Balkon, Hauswand oder Fensterbank mit ihren prachtvollen Blüten. Schon im März kann der Pflanzenliebhaber zusehen, wie die Knospen der Hortensienpflanze austreiben. Doch leider blühen die meisten Hortensien nur am zweijährigen Holz, so muss der Pflanzenfreund noch bis zum nächsten Frühjahr warten.

Hortensien
Knospen der Hortensie

Eine geringe Anzahl der Pflanzen und eine neue Sorte „Endless Sommer” wachsen an einjährigen Hölzern. Zudem ist die neue Hortensienart bis minus 30° Grad frosthart. Alle weiteren Hortensien sollten mit einem leichten Winterschutz, z. B. Reisig bedeckt werden.

Die natürliche Blütezeit der Pflanzen reicht von Juni bis September.

Standort und Pflege von Hortensien

Was Hortensien zu ihrer zauberhaften Blütenfülle noch beliebt macht, ist die Widerstandsfähigkeit. Auch an einem fast schattigen Platz wachsen sie noch in voller Blütenpracht. Die meisten Hortensien gedeihen sehr gut im Halbschatten, doch auch in der Sonne entfalten sie ihre traumhaften Blüten. Ein nahrhafter, humusreicher Boden ist ideal für die Pflanzen. Da sie es ein wenig sauer mögen, sollte beim Pflanzen etwas Moor und Torferde zugefügt werden. Die Herkunft der Hortensien verrät viel über ihre Eigenschaften.

Hortensie
Prachtvolle Hortensiensträucher auf Isola del Garda / Italien.

Sie lieben Wasser, denn in ihren Heimatgebieten wachsen sie als Gehölz an Flussufern im Küstenbereich der Meere. Durch ihre natürliche Lebensweise haben sie einen hohen Wasserverbrauch. Deshalb müssen die Pflanzen in Gärten, als Kübelpflanzen auf Balkone oder Terrassen täglich mit kalkarmen Wasser gegossen werden.

→ Sind die Tage sehr heiß, benötigen Hortensien sogar zweimal täglich Wasser.

Jedoch Staunässe vermeiden. Alle 10 Tage mit kalkarmen flüssigen (Z. B. Azaleendünger) Dünger gießen. Blüten und Blätter dürfen nicht nass werden, damit kein Mehltau den Pflanzen schadet. Alle zwei Jahre möchte die Pflanze ausreichend Platz, dann ist ein Umtopfen in einen größeren Pflanzkübel nötig. Auch hier ist saure Erde zu empfehlen.

Vermehrung von Hortensien

Hortensien lassen sich einfach durch Stecklinge vermehren. Im Monat Juni/Juli einfach ein paar grüne Triebe ohne Knospen abschneiden. In kurze Abschnitte zerteilen, mit jeweilig ein Blattpaar am unteren- und oberen Ende. Anzuchterde ist für die Vermehrung am besten geeignet. Die Stecklinge tief in die Erde hineinstecken und die Erde vorsichtig anfeuchten.

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Mit Folie abdecken und an einem schattigen geschützten Ort stellen. Wichtig ist, die Stecklinge gleichmäßig feucht zu halten und einmal am Tag zu lüften. In zwei Wochen zeigen sich die ersten Wurzeln. Sind die Stecklinge gut bewurzelt, können sie in kleinen Töpfen umgepflanzt werden. Weiterwachsen dürfen sie dann an einem schattigen Ort im Freien oder im Gewächshaus.

Die jungen Pflanzen sind noch etwas schwächlich und vertragen keinen Frost, deshalb sollten sie das erste Jahr in der warmen Wohnung überwintern.

Im Frühjahr sind sie kräftig genug, um ausgepflanzt zu werden. Hortensien benötigen nicht unbedingt einen Schnitt, denn er kann sich negativ auf die Blüten im darauf folgenden Jahr auswirken. Deshalb sollten nur erfrorene und abgestorbene Triebe entfernt werden.

Außer Waldhortensien, eichenblättrige Hortensien und Rispenhortensien müssen im Winter einen starken Rückschnitt erhalten. Sie belohnen es im Sommer mit einem wunderbaren buschigen Wuchs.

Zu den Krankheiten der Hortensien gehören der Echte Mehltau (verschiedene Pilzarten) und die Chlorose. Mehltau ist leider schwer zu bekämpfen, es nutzen nur Vorsichtsmaßnahmen. Die Chlorose befällt die Pflanze, wenn der pH Wert des Bodens zu hoch ist. Diese Krankheit kann mit Dünger oder Beimischen von saurer Erde behoben werden.

Blaufärben von Hortensien

Viele Pflanzenliebhaber bevorzugen blaue Hortensien, sie sind in Gärten und in Kübeln eine wahre Augenweide. Fast nicht zu glauben, die Pflanzen können sich selbst einfärben. Dazu müssen rot- und rosafarbene Hortensien in saurer Erde gepflanzt sein. Diese enthalten Delphinidin. Es ist ein Naturfarbstoff mit Aluminiumverbindungen, die zur Blaufärbung der Blüten führt, vorausgesetzt der Boden weist einen pH Wert von 4 bis 4,5.

Fertige Präparate fördern die Zufuhr der blauen Farbe in die Pflanzen. Hortensienblau gibt es im Gartencenter oder Gartenfachhandel.

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Tipp: Hortensien sehen auch getrocknet wunderschön aus. Sie verbreiten an jedem Ort eine romantische Atmosphäre. Hortensien werden geschnitten, wenn sie in voller Blüte stehen. Dann mehrere Stiele zusammenbinden und kopfüber an einem warmen Ort hängen bis sie trocken sind.

Hortensie
Diese Hortensien wurden mit “Hortensienblau” eingefärbt. Dadurch blühen rosa Hortensien dann in blau.

Krankheiten der Hortensien

Zu den Krankheiten der Hortensien gehören der Echte Mehltau (verschiedene Pilzarten) und die Chlorose. Mehltau ist leider schwer zu bekämpfen, es nutzen überwiegend  Vorsichtsmaßnahmen.

Die Chlorose befällt die Pflanze, wenn der pH Wert des Bodens zu hoch ist. Diese Krankheit kann mit Dünger oder Beimischen von saurer Erde behoben werden.

Fotos “Hortensie”: Gartenzeitung.com

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1 Kommentar

S. Bornemann 25. Juni 2019 at 14:58

Meine wunderschönen Bauernhortensien brauchen Hilfe ! Wie werde ich unzählige Hortensien Wollläuse wirkungsvoll los, ohne die fliegenden Insekten zu schädigen? Bin für Tipps dankbar!

Antworten

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