Gartenpraxis

Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl von Arbeitskleidung

Kleidung, die im Berufsalltag zum Einsatz kommt (z. B. im Hoch-/Tiefbau, Straßenbau, der Dachdeckerei oder in anderen Bereichen des Baugewerbes), wird anders beansprucht als einfache Alltagskleidung. Sie muss je nach Einsatzbereich robust und wetterfest sein und zudem eine Schutzfunktion bieten. Wir haben die wichtigsten Kriterien zusammengefasst, die bei der Auswahl passender Arbeitskleidung zu berücksichtigen sind.

Funktionalität je nach Tätigkeitsbereich

Welche Tätigkeit ausgeübt wird hat unmittelbar Einfluss darauf, welche Eigenschaften die Arbeitskleidung aufweisen sollte. Wird vorwiegend draußen bzw. im Freien gearbeitet, dann ist Wetterschutz gefragt. Das Material sollte gleichzeitig wasserabweisend und atmungsaktiv sein.

Zur Funktionalität zählt darüber hinaus auch, dass die Kleidung ausreichend Stauraum für Werkzeuge bietet, die bei der Arbeit gebraucht werden. Das können beispielsweise unterschiedlich große Taschen sein, um entsprechende Hilfsmittel immer griffbereit zu haben.

Material und Verarbeitung genau prüfen

Qualitativ hochwertiges Gewebe sorgt dafür, dass sich die Arbeitskleidung komfortabel trägt und gleichzeitig langlebig ist. Durch die regelmäßige Verschmutzung sind häufige Waschgänge erforderlich, weshalb das Material darauf ausgelegt sein sollte.

Mischgewebe sind bei Arbeitskleidung erfahrungsgemäß vorteilhaft. Es sorgt dafür, dass die Kleidungsstücke besonders reißfest, pflegeleicht und schnelltrocknend sind. Der Baumwollanteil nimmt die Feuchtigkeit des Körpers auf und durch die Kunstfaser wird diese unmittelbar nach außen geleitet.

Hinweis: Für die Atmungsaktivität bei Arbeitskleidung, die Tätigkeiten im Freien ausgesetzt ist, gilt ein Minimum von 3.000g/m2/24h. Angegeben wird mit diesem Wert die Menge an Feuchtigkeit (gemessen in Gramm), die von innen nach außen durch das Material entweichen kann, gemessen wird pro m2 für einen Zeitraum von 24 Stunden. Gesetzliche Grundlage für die Bewertung der Atmungsaktivität ist die europäische Norm EN 343.

Hinsichtlich der Verarbeitung sind vor allem Nähte und Taschen sorgfältig zu prüfen. Nähte sollten idealerweise doppelt oder besser noch dreifach verarbeitet sein. Bei Taschen ist darauf zu achten, dass diese verstärkt sind, um ein schnelles ausreißen zu verhindern. Darüber hinaus sollten Knöpfe, Reißverschlüsse bzw. Schließmechanismen im Allgemeinen hochwertig sein, um einem schnellen Verschleiß entgegenzuwirken.

Auch die Scheuerbeständigkeit ist ein entscheidender Faktor

Im Bau- sowie im Industriegewerbe ist der tägliche Abnutzungsgrad besonders hoch. Wenn Sie Arbeitskleidung günstig kaufen, sollte diese hinsichtlich der Scheuerbeständigkeit gute Werte aufweisen. Getestet wird dies mithilfe des sogenannten Martindale-Tests. Dabei wird der Stoff mit einigen Rotationen und dabei mit einem bestimmten Gewicht belastet.

Wird zum Beispiel mit 50.000 Umdrehungen getestet und das Material ist nach dem Test nicht durchgescheuert, dann hält die Arbeitskleidung mindestens 50.000 Umdrehungen stand. Entscheidend ist dieser Wert insbesondere bei Tätigkeiten mit direktem Kontakt zu rauhen Oberflächen. Denn in solchen Fällen wird der Stoff in hohem Maße beansprucht.

Schutzfunktion für Sicherheit im Arbeitsalltag

Je nach Berufsfeld können Arbeitnehmer während der Arbeitszeit unterschiedlichen Gefährdungen ausgesetzt sein. Dementsprechend sind je nach Vorgaben unter anderem Sicherheitsschuhe, Knieschutz, Handschuhe sowie Helme einzusetzen. Gesetzlich vorgeschrieben ist darüber hinaus reflektierende Arbeitskleidung unter anderem für Arbeitnehmer in diesen Bereichen:

  • Arbeiten im Straßenverkehr
  • Rettungsarbeiten
  • Überwachungsarbeiten
  • Be- und Entladen von Gütern

Reflektierende Kleidung wird durch drei verschiedene Klassen gekennzeichnet. Entscheidend für die Zuteilung ist, aus welchem farblichen und reflektierenden Material die Kleidung besteht. Reflektierende Kleidung der Klasse 1 weist die schwächste Sichtbarkeit auf und reflektierende Kleidung der Klasse 3 weist die stärkste Sichtbarkeit auf.

Die geltende EU-Norm lautet EN ISO 20471. Damit Arbeitskleidung, die über Reflektoren verfügt, mit einer der drei Klassen ausgezeichnet wird, müssen diese Kriterien erfüllt sein:

  1. Die Arbeitskleidung muss nicht nur tagsüber, sondern auch nachts sichtbar sein.
  2. Die Arbeitskleidung muss von allen Seiten sichtbar sein.
  3. Reflektoren müssen so an den Kleidungsstücken angebracht sein, dass sie die Umrisse einer Person darstellen. So sollen Verwechslungen zwischen Personen und Objekten verhindert werden.

Titelbild: Bild von Yerson Retamal auf Pixabay

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