Biogarten

Warum auf Torf verzichtet werden sollte

Das Moor vereinigt einen Lebenskreis einzigartiger Geschöpfe

Die weltweiten Moorlandschaften stellen Naturbereiche dar, die in Ihrem Erhalt stark gefährdet sind. Moore wirken entvölkert, verlassen und in Bezug auf die Lebensumstände ungemütlich bis untragbar. Das abweisende Erscheinungsbild hält jedoch nicht was es augenscheinlich verspricht. In den Mooren Deutschlands pulsiert das Leben einer besonderen Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren, die Ihre Lebensverhältnisse auf die umfangreichen Moorflächen abgestimmt haben.

Die einzigartige Tier- und Pflanzenpopulation hat sogar Perfektionisten hervorgebracht, die ausschließlich in den Mooren beheimatet sind. Zu der auserlesenen Lebensgemeinde gehören unter anderem der große Moorbläuling, der Torfwiesen-Scheckenfalter sowie der Hochmoorgelbling oder die Nordische Moosjungfer. Das Birkhuhn ist ein ansehnlicher Einheimischer der Moore, dessen Bestand einen derart drastischen Rückgang zu verzeichnen hat, das es als fast ausgestorben gilt.

Die ansässigen Pflanzen haben es in den Mooren nicht leicht mit minderwertigen Lebensbedingungen ihre Nährstoffversorgung aufrecht zu erhalten. Moorgewächse gedeihen nicht auf fruchtbarem Boden sondern auf den Überbleibseln hingeschiedener Pflanzenteile. Der Boden ist zu wasserhaltig und darüber hinaus sehr sauerstoffarm. Die mangelnde Bodenbeschaffenheit verhindert zudem den vollständigen Zersetzungsprozess abgestorbener Pflanzenteile und bringt damit die traditionelle Nahrungsquelle fast zum Erliegen.

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Überlebenskünstler: Pflanzen und Tiere in Mooren

Pflanzen, die in Moorgebieten wachsen sind wahre Kämpfernaturen und schaffen es unter den widrigsten Bedingungen zu überleben. Torfmoose nutzen für die Nahrungsaufnahme im Vergleich zu herkömmlichen Pflanzen keine Wurzeln. Ihre Anpassungsfähigkeit hat Sie zu einzigartigen wurzellosen Geschöpfen der Natur gemacht. Die Nahrungskargkeit im umliegenden Moorregenwasser, das sich wegen der Bodenundurchlässigkeit ansammelt, machen Torfmoose zu zweckmäßigen Strategen.

Um den Nahrungsbedarf ausreichend zu decken speichern Torfmoose einen ergiebigen Anteil an Wasser. Durch die außerordentlich hohe Wasseraufnahme gleichen sie das Defizit an Nährstoffen wieder aus.

Das Sonnentau verfolgt ganz andere Absichten und hat sich zu einer fleischfressenden Pflanze entwickelt. Mit illusionistischer Taktik gaukelt Sie unwissenden Insekten in der Sonne glänzende Tauperlen vor. Der vermeintliche Durstlöscher der auf den Blättern verleitend funkelt stellt sich wenig später für das heranfliegende Insekt als Falle heraus.

Das Moor bildet den Lebensraum einer wertvollen und einzigartigen Artengemeinschaft von Pflanzen und Tieren, die erhalten und geschützt werden müssen.

Wie entsteht Torf im Moor ?

Moore sind durch das Überangebot an Flüssigkeit stark bewässerte Feuchtgebiete. Abgestorbene Pflanzenreste sinken allmählich auf den Moorboden. Durch die mangelnde Sauerstoffzufuhr wird der natürliche Zersetzungsprozess stark beeinträchtigt.

Als Rückstande verbleiben unvollendet zersetzte Ablagerungen, die sich in einem lang andauernden Entwicklungsprozess von mehreren Tausend Jahren zu größeren Torfschichten formieren.

Der Abbau von Torf

Torfabbau
Moore als letztes Refugium für seltene Pflanzen- und Tierarten. Auf Torfaubbau sollte (nicht nur) aus Klimaschutzgründen unbedingt verzichtet werden.

Die wirtschaftliche Gewinnung von Torf gefährdet weltweit die Moore.

Schon lange ist Torf als altbewährtes Brennmaterial erprobt dagegen erkannte der Mensch im 20. Jahrhundert dem Rohmaterial eine weitere Qualifikation zu. Fortan wurden seine Eigenschaften als Bodenoptimierer für den Gartenanbau und als Nährstoffstütze für Pflanzen genutzt.

Die zugelassene Gewinnung schreitet in Deutschland aufgrund modernster Abtragungstechniken rasant voran. An dieser Tatsache gemessen ist es eine Frage von wenigen Jahren, bis die Rohstoffressourcen endgültig erschöpft sind.

Das Kerngebiet für den deutschen Torfabbau befindet sich in Niedersachsen. Damit die Abtragung von Torf ermöglicht werden kann, werden die Feuchtgebiete trocken gelegt. Für die großangelegte Entwässerung werden Vorflutrinnen ausgehoben, damit der Überschuss an Wasser abgeleitet werden kann.

Die historischen Moore blicken auf eine mehrtausendjährige Entwicklungsgeschichte zurück. Durch die Trockenlegung und damit verbundene wirtschaftliche Ausnutzung werden die Moore an der Fortdauer Ihres Bestehens gehindert und nehmen darüber hinaus einen schwerwiegenden Schaden.

Daraus ergeben sich Konsequenzen

Moore tragen auf natürliche Weise zum Klimaschutz bei, indem Sie riesige Mengen an Kohlenstoff speichern. Die Zerstörung dieser klimafreundlichen Speicheranlage setzt große Mengen an Kohlenstoffdioxiden frei, die eine Veränderung des Klimas bewirken und damit unsere klimatischen Bedingungen verschlechtern.

Im gleichen Maße gefährdet der Niedergang der Moore auch eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, die sich mit den speziellen Gegebenheiten hervorragend arrangiert haben.

Der Erhalt der Moore dient dem Klima – und Artenschutz deshalb ist es unerlässlich die natürliche Beschaffenheit der Moore zu erhalten.

Welche Eigenschaften hat Torf ?

Torf besitzt bei einem minimalen Gewicht eine gute Speicherkapazität von Flüssigkeit .Torf verbessert durch seinen hohen Anteil an Luftvolumen die Luftdurchlässigkeit im Boden. Die Bodenfestigkeit wird durch Auflockerung gehemmt. Torf verfügt über eine unverminderte Beschaffenheit, ist aber nicht besonders nährstoffreich.

Eigenkompostierung heißt das Zauberwort für torffreies Gärtnern

Kompostierung
Kompost: Nachhaltige, bewusste Gewinnung von hochwertiger Erde.

Die Verwendung von organisch verwertbarem Material zur Herstellung von eigenem Kompost ist eine umweltgerechte Alternative. Die Kompostierung ist ein biologisches Verfahren aus der sich die fruchtbare Humusschicht und eine Fülle an Nährstoffen entwickeln.

Kompost ist ein hochwertiger Dünger, der Mikroorganismen und Kleinstbodelebenwesen enthält, die die Bodenaktivität im Erdreich anregen. Mit der Verabreichung von Kompost wird der Boden mit wertvollem ökologischem Humus angereichert.

Durch den Zusatz von Kompost erlangt torffreie Erde Befähigungen, die den Eigenschaften von Torf gleichkommen. Der Einsatz von Kompostdünger ist eine umweltbewusste Alternative, die zum Schutz der Moore erheblich beiträgt. Naturschützer missbilligen den Torfabbau und empfehlen vorrangig den Gebrauch von torffreier Pflanzenerde.

Eigenschaften von ökologischem Dünger:

  • Unterstützt die Bodenaktivität
  • Der Boden gewinnt an Kraft, Vitalität und Fruchtbarkeit
  • Erhöht den Humusgehalt im Boden, effektiver Nährstoffgarant
  • Gleicht Nährstoffdefizite effizient aus.
  • Ein umweltgerechter Dünger für die Bodenpflege
  • Kleinstlebewesen sorgen für eine gute Bodendurchlässigkeit
  • Steigert die Aufnahmefertigkeit von Wasser

Sehen Sie beim Erwerb von torffreier Erde haargenau hin!

Grundsätzlich ist es wichtig, das für die Konsumenten anhand der Verpackung genau ersichtlich ist ob es sich um torfhaltige oder um torffreie Pflanzenerde handelt. Die Verpackungen sind im allgemeinen mit der Aufschrift “torffrei” gekennzeichnet.

Fotoquellen: Torf, Torfabbau im Moor, Kompost @ shutterstock.com

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